Grundsätzlich ist man versucht zu sagen: «Chapeau, Tour de France!» Die Regelhüter des grössten und wichtigsten Radrennens der Welt scheren sich nicht um grosse Namen.
Sie schmeissen mit Peter Sagan den grössten Star der Szene ruckzuck aus dem Rennen. Erfrischend. Oftmals ist es doch so, dass die grössten Helden von einem Sonderstatus profitieren. Zuletzt gesehen in der Formel 1 bei der Entscheidung nach Sebastian Vettels Rammstoss gegen Lewis Hamilton in Baku.
Mais non!
Nun ist es bei Sagan aber so, dass der Ehrgeiz, ein Exempel gegen die Stars zu statuieren, wohl zu gross war. Die TV-Analyse entlastet den Weltmeister. Die Schuld für den bösen Sturz von Mark Cavendish ist nicht beim Slowaken zu finden. Oder zumindest nicht nur bei ihm.
Statt «chapeau» denkt man deshalb vielmehr «mais non»! Die Jury liess sich von den ersten Reaktionen in der Hitze des Gefechts beeinflussen.
Selbst die grössten Sagan-Kritiker sind nach den emotionalen Aussagen bereits wieder zurückgekrebst. Doch die Tour nicht. Sie hält trotz Protest am Ausschluss von Sagan fest. Um den eigenen Fehler zu korrigieren, sind die Rennleiter offenbar zu starrköpfig.