Auch Peter Sagan kann Siege nicht programmieren. Dabei sind das Profil und der Verlauf der 4. Tour-de-Suisse-Etappe scheinbar ganz auf ihn zugeschnitten. Das Flachstück von Rheinfelden nach Champagne VD ist Sprinter-Terrain. Und da macht dem Weltmeister normalerweise keiner etwas vor.
Und so sieht es für Sagan lange Zeit nach dem dritten Sieg in Folge aus. Doch am Ende hat völlig überraschend ein anderer die Nase vorn: Der Argentinier Maximiliano Richeze nutzt beim technisch anspruchsvollen Finale die Ideallinie, bremst den Favoriten aus und holt sich seinen ersten Erfolg an dieser Rundfahrt. Es ist der erste Etappensieg für einen Argentinier an der Tour de Suisse überhaupt.
Bis dahin läuft für Sagan alles nach Plan. Nach dem Dauerregen der gestrigen 3. Etappe, die der 26-Jährige vor den Schweizern Michael Albasini und Silvan Dillier für sich entscheidet, bläst den Fahrern diesmal heftige Wind entgegen. Doch Sagan und sein Tinkoff-Team kontrollieren auch diesmal das Geschehen.
Eine vierköpfige Ausreissergruppe, darunter der Berner Lukas Jaun, wird 185 km lang vom Tinkoff-Team an der «langen Leine» gehalten.
Auf den letzten Kilometern wird Sagan dann von seinen Mannschaftskollegen in die ideale Sprintposition gefahren. Am Hinterrad von Richeze geht es in die letzte Kurve 150 Meter vor dem Ziel. Doch während Sagan leichte Steuerprobleme hat, zieht der Argentinier an der Spitze durch. Sagan wird sogar nur Dritter hinter Richezes Etixx-Teamkollege Fernando Gaviria.
So bleibt der Weltmeister bei seinen 13 Etappensiegen an der Tour de Suisse. Und in diesem Jahr sollte auch keiner mehr dazu kommen. Denn an den letzten fünf Tagen stehen vier Bergetappen und ein Zeitfahren auf dem Programm. Deshalb dürfte Sagan auch das Gelbe Trikot des Spitzenreiters am Mittwoch bei der Fahrt über Furka- und Gotthardpass verlieren.
Silvan Dillier befindet sich weiter an dritter Stelle im Gesamtklassement.