«Hatte nie das Gefühl, dass ich am Limit bin»
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Küng gewinnt vor Bissegger:«Hatte nie das Gefühl, dass ich am Limit bin»

Cancellara adelt Küng
«So gut wie heute habe ich ihn noch nie gesehen»

Sieg im Zeitfahren, Leader der Tour de Suisse: Stefan Küng (27) glänzt in Frauenfeld. Stefan Bissegger (23) wird Zweiter, Marc Hirschi (22) enttäuscht.
Publiziert: 06.06.2021 um 19:45 Uhr
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Aktualisiert: 06.06.2021 um 20:26 Uhr
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Mit Vollgas ins Leadertrikot der Tour de Suisse: Stefan Küng rast in Frauenfeld zum Sieg.
Foto: keystone-sda.ch
Mathias Germann

Stefan gegen Stefan. Küng gegen Bissegger. Meister gegen Lehrling. Das Thurgauer Duell hat das Potenzial zum Evergreen. Beim Start der Tour de Suisse in Frauenfeld weist «King Küng» den möglichen Thronfolger beim Zeitfahren in die Schranken. Zwar nur um vier Sekunden, doch das ist egal. «Vor einer Woche hätte ich nie gedacht, dass ich hier gewinnen würde. Umso schöner ist der Sieg nun», so Küng.

Dabei sieht es lange so aus, als würde Bissegger das dritte Duell gegen Küng nacheinander – er schlug ihn zweimal bei der Tour de Romandie – für sich entscheiden. Auf den 10,9 flachen, nassen Kilometern rast Bissegger mit durchschnittlich 54,2 km/h über die Strasse. «Das war fast perfekt. Müsste ich mir eine Note von 1 bis 10 geben, wäre es eine 9,5», sagt er.

Letztlich reicht es Bissegger nicht. Nach mehr als einer Stunde auf dem Leadersitz muss er diesen verlassen. Als er den Teambus erreicht, entgegnet ihm ein Betreuer: «Porca Miseria», Mist. Rasch stellt sich die Frage: Hatte Küng die besseren Bedingungen? Bissegger: «Ich hatte schon den Eindruck, dass es bei ihm weniger stark regnete. Aber Stefan hat diesen Sieg zweifellos verdient.»

Cancellara tief beeindruckt

Das sieht auch Fabian Cancellara so. Der Ex-Rad-Star ist von Küng begeistert. «So gut wie heute habe ich ihn noch nie gesehen. Neben seiner physischen Top-Leistung beeindruckt mich, mit welcher Motivation und Konzentration er das gemeistert hat. Er ging viele Risiken, übertrieb es aber nicht. Einfach Klasse.»

Küng ist gerührt. «So etwas von einem solchen Champion zu hören, bedeutet mir viel.» Er habe ein super Gefühl auf dem Velo gehabt. «Und die volle Kontrolle über mich und dem Velo. Ich wusste, dass Stefan ein harter Gegner werden würde, aber ich weiss, was ich kann und habe geliefert.»

Küng relativiert, Hirschi enttäuscht

Bereits 2018 trug Küng das Leadertrikot der Tour de Suisse – damals vier Etappen lang, wobei er sich auch in den Bergen lange gut wehrte. Besteht die Chance, dass er es diesmal bis zum Ende trägt? «Das ist utopisch», winkt er ab. Zu gross (1.93 m) und zu schwer (83 kg) – das Handicap ist bei Anstiegen zu gross.

Und was ist mit Marc Hirschi (22)? Der Rad-Diamant aus Ittigen enttäuscht. 1:06 Minuten Rückstand, der Mini-Traum vom Tour-Sieg ist bereits geplatzt. «Ich hätte mehr erwartet», gibt er zu.

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