«Schurter f**** alle Fahrer im Feld an!»
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Anschuldigungen gegen Schurter:«Schurter f**** alle Fahrer im Feld an!»

Böse Anschuldigung von Rivale
«Schurter f**** alle Fahrer im Feld an!»

Am Cape Epic in Südafrika entsteht ein Disput zwischen zwei Star-Mountainbikern. Der Brasilianer Henrique Avancini beklagt sich über Nino Schurter und wirft ihm «Trash Talking» im Rennen vor. Der Schweizer Sportler des Jahres weist dies von sich.
Publiziert: 19.03.2019 um 16:16 Uhr
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Aktualisiert: 19.03.2019 um 20:09 Uhr
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Henrique Avancini teilt am Cape Epic 2019 gegen Nino Schurter aus.
Foto: Screenshot
Marc Ribolla

Die Emotionen einer harten Cape-Epic-Etappe in Südafrika sind noch frisch, der Puls noch im erhöhten Bereich. Völlig verschwitzt und verdreckt gibt Brasiliens Mountainbike-Star Henrique Avancini (29) am Montag im Kurz-Interview im Ziel Auskunft.

Kurz zuvor ist Avancini zusammen mit Partner Manuel Fumic (De) als Zweiter mit fast drei Minuten Rückstand hinter den Schweizer Siegern Nino Schurter und Lars Forster ins Ziel gekommen.

Dann schockiert er mit einer pikanten Aussage: «Um ehrlich zu sein, wäre es schön, Mikrofone an den Bikes zu haben. Dann könnte man sehen, wer der echte Nino ist.»

«Er ist gern der grosse Boss»

Was will uns Avancini damit andeuten? Hat Schurter, seines Zeichens siebenfacher Weltmeister und Olympiasieger, eine dunkle Seite? Er präzisiert seine Aussagen über Nino.

«Er fickt alle Fahrer im Feld an. Niemand kennt diese Seite von ihm und ich hasse das. Er ist gern der grosse Boss und er ist der beste Fahrer. Aber er ist bei diesem Rennen nicht der Chef und ich habe keine Angst vor ihm. Es ist eine lange Woche und ich hoffe, dass wir in den nächsten Tagen einen schönen Kampf haben. Nach und nach wird er sein Gesicht zeigen»

Der attackierte Schurter reagiert später auf seinen Social-Media-Kanälen, nachdem sich Avancini bei ihm für seine Vorwürfe persönlich entschuldigt hat.

«Ich war niemals unhöflich gegenüber meinen Konkurrenten»

Nino erklärt: «Ich bin sehr traurig über die Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und mir. Ich habe ihn zu keiner Zeit ‹angefickt›, wie er behauptet. Ich war niemals unhöflich gegenüber meinen Konkurrenten und respektiere alle meine Rennkollegen! Die Art und Weise, wie er die Dinge der Öffentlichkeit und den Fans erklärte, ist eine Lüge, die ich nicht von einem Champion wie er erwarten würde.»

Auch Avancini meldet sich nochmals zu Wort, nachdem sich sein Frust etwas abgebaut hat. Er relativiert: «Wir sind beide der Meinung, dass ich bei meinem Interview überreagiert habe und zu aggressiv mit meiner Wortwahl war. Auch wenn ich manchmal sein Verhalten während des Rennens nicht mag. Aus meiner Sicht wird ein Rennen nur mit den Beinen gefahren. Für ihn ist die Benutzung von Wörtern dabei ein mentales Spiel und Teil davon. In diesem Punkt stimmen wir nicht überein, was in Ordnung ist.»

Schurter/Forster liegen vier Minuten voraus

Schurter hakt die unrühmliche Episode ebenfalls ab. «Lasst uns jetzt wieder Spass haben!», sagt der 32-Jährige. Spass hat er auf dem Bike zurzeit viel. Nach Prolog und 1. Etappe gewinnt das Duo Schurter/Forster am Dienstag auch die 2. Etappe und liegt im Cape-Epic-Gesamtklassement nun 4:04 Minuten vor Avancini/Fumic. Das Rennen dauert noch bis Sonntag.

Das meint BLICK zur Fehde Schurter – Avancini

Mit seinen sieben Weltmeister-Titeln und einem kompletten Medaillen-Satz an Olympia ist Nino Schurter ist der unbestritten beste und erfolgreichste Mountainbiker der Gegenwart. Der Bündner thront weit über allen anderen.

Nun wagt es einer seiner Rivalen dem König des Cross-Country auszuteilen. Nicht auf dem Bike, sondern mündlich. Henrique Avancini, der ausser einem WM-Titel im MTB-Marathon keine überragenden Stricke zerrissen hat, bezichtigt Schurter üblem Verhalten.

Ob sich der Superstar während eines Rennens wirklich mies verhält, werden wir nie mit Sicherheit erfahren. Noch sind die Biker ohne Mikrofon unterwegs. Deshalb stehts in der Causa Schurter vs. Avancini Aussage gegen Aussage.

Die Wahrheit liegt aber wohl in der Mitte. Ganz aus der Luft gegriffen dürften Avancinis Vorwürfe nicht sein. Grundlos hätte sich der Brasilianer nicht zu solch einer Tirade gegen Schurter hinreissen lassen. Man sollte aber deshalb den Stab über Nino nicht brechen.

Schurter hat es sich mit seiner grossartigen Karriere verdient. Ohne eine gewisse Portion Unverfrorenheit kommt man nicht so weit nach vorne. Wer nur lieb und nett ist, gewinnt keinen Blumentopf.

Ein wenig Aggressivität und Trashtalk gehört in den meisten Sportarten dazu, um erfolgreich zu sein. Gerade dort, wo es einen direkten Kampf Mann gegen Mann gibt. Auch im Eishockey ist dies zum Beispiel gang und gäbe. Zentral ist, dass der Bogen nicht überspannt wird. Dies hat Schurter mit Bestimmtheit nicht getan.

Mit seinen sieben Weltmeister-Titeln und einem kompletten Medaillen-Satz an Olympia ist Nino Schurter ist der unbestritten beste und erfolgreichste Mountainbiker der Gegenwart. Der Bündner thront weit über allen anderen.

Nun wagt es einer seiner Rivalen dem König des Cross-Country auszuteilen. Nicht auf dem Bike, sondern mündlich. Henrique Avancini, der ausser einem WM-Titel im MTB-Marathon keine überragenden Stricke zerrissen hat, bezichtigt Schurter üblem Verhalten.

Ob sich der Superstar während eines Rennens wirklich mies verhält, werden wir nie mit Sicherheit erfahren. Noch sind die Biker ohne Mikrofon unterwegs. Deshalb stehts in der Causa Schurter vs. Avancini Aussage gegen Aussage.

Die Wahrheit liegt aber wohl in der Mitte. Ganz aus der Luft gegriffen dürften Avancinis Vorwürfe nicht sein. Grundlos hätte sich der Brasilianer nicht zu solch einer Tirade gegen Schurter hinreissen lassen. Man sollte aber deshalb den Stab über Nino nicht brechen.

Schurter hat es sich mit seiner grossartigen Karriere verdient. Ohne eine gewisse Portion Unverfrorenheit kommt man nicht so weit nach vorne. Wer nur lieb und nett ist, gewinnt keinen Blumentopf.

Ein wenig Aggressivität und Trashtalk gehört in den meisten Sportarten dazu, um erfolgreich zu sein. Gerade dort, wo es einen direkten Kampf Mann gegen Mann gibt. Auch im Eishockey ist dies zum Beispiel gang und gäbe. Zentral ist, dass der Bogen nicht überspannt wird. Dies hat Schurter mit Bestimmtheit nicht getan.

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