Andy Rihs buttert 2018 die letzten 28 Millionen ins US-Team. Seit 2007 ist Jim Ochowicz (66) BMC-Generalmanager – aber kein Freund der Schweizer Fahrer. Michi Schär (31) ist unantastbar, weil Freund und Helfer von Teamleader Greg Van Avermaet (32). Aber Stefan Küng, Tom Bohli, Kilian Frankiny (alle 24) und Danilo Wyss (32) sind Füllmaterial.
Entweder werden sie an Rennen eingesetzt, die nichts für sie sind. Oder sie dürfen die eigene Chance nicht packen. Besonders schlimm für Küng, das Talent für die belgischen Klassiker. Doch Stürze, Defekte und Teamorder hindern den Ostschweizer seit Karrierestart.
Hat er resigniert? Wird er ein Edelhelfer wie Michi Schär? «Resignation» hört Küng nicht gerne. «Ich fahre meinen Weg», sagt er. «Doch es ist steinig, das Niveau hoch – aber ich scheue mich nicht vor der harten Arbeit.»
Morgen (Flandern-Rundfahrt) heisst es bei BMC wieder «alles für Van Avermaet». Der Belgier gewann letztes Jahr die Klassiker E3 Harelbeke, Gent–Wevelgem und Paris–Roubaix. 2018 hat er wenig erreicht. Ein Etappensieg an der Oman-Rundfahrt und die Siege in den Teamzeitfahren an der Valencia-Rundfahrt und beim Tirreno–Adriatico – als Küng die grosse Lokomotive war.
Küng wäre eigentlich die Nummer 2. «Aber ich kann an der Teambesprechung nicht sagen, ich gewinne – und freie Fahrt fordern.» Aber er sollte selbstsicherer, cleverer, frecher auftreten! Egoistischer fahren – ohne die Stallorder zu missachten.
Wie das geht? Vorne fahren! Dort, wo sich die richtigen Favoriten bewegen. Und nicht dort, wo der bisher eher schwächelnde Teamchef Van Avermaet nach Luft ringt – sonst muss Küng immer wieder für den Belgier die Nachführarbeiten machen.