Mit 10:37 Minuten Rückstand fährt Kilian Frankiny über die Ziellinie beim Observatorium am Ätna. Die Walliser Rad-Hoffnung belegt damit bei der ersten Bergankunft am Giro den 64. Rang.
Für Freundin Jennifer ist der 24-Jährige aber sowieso immer ein Sieger. «Ich bin unglaublich stolz auf Kili – egal welchen Rang er belegt.»
Tatsächlich steht seine eigene Platzierung für Frankiny an diesem Tag in Sizilien nicht im Vordergrund. Er hat vielmehr die Aufgabe, seinen BMC-Teamkollegen Rohan Dennis zu unterstützen. Und tut das, so gut es geht. Letztlich verliert der Australier die Maglia Rosa an Simon Yates (Gb). Bitter, aber nicht ganz unerwartet, ist Dennis doch vielmehr Zeitfahrspezialist als Bergziege.
Die Enttäuschung bei Frankiny hält sich darum in Grenzen. Zumal er sich auch nach der sechsten Etappe noch gut fühlt. «Er hat sich extrem gefreut, uns zu sehen», so Jennifer. Mit «uns» meint sie auch Frankinys Mutter Helene, Gotte Ingrid, Schwester Karin und dessen Freund Matteo. Sie alle feuern ihn am Strassenrand lautstark an. Jennifer: «Wir sind am Morgen angereist. Es ist wunderbar, Kilian beim Giro sehen zu dürfen.»
Dass sie alle nach der Etappe nur zwei bis drei Minuten beim Teambus mit ihrem Liebsten reden können, trübt die Freude nicht. «Wir wussten, dass er nicht viel Zeit haben würde. Er sagte, unser Besuch würde ihn für die weiteren Etappen sehr motivieren.» Schon beim Start in Pizzo am Freitag, jetzt wieder auf dem Festland, werden sie etwas länger mit Kilian plaudern können.
Was sie ihm noch zutrauen? «Sehr viel! Er ist hartnäckig und diszipliniert. Und er hat natürlich einen tollen Charakter», so Jennifer glücklich. Übrigens: Im Gesamtklassement bleibt nach wie vor alles offen. Top-Favorit Chris Froome (Gb) schwächelt, fällt aber nicht. Noch nicht?
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