Jolanda Neff ist eine Ausnahmekönnerin auf dem Bike. Letztes Jahr gewann sie mit 21 Jahren als jüngste Athletin aller Zeiten den Gesamt-Weltcup im Cross Country.
Dieses Jahr ist sie sogar noch erfolgreicher, holt den EM-Titel, Gold an den European Games und nun zum zweiten Mal in Folge den Sieg im Gesamt-Weltcup. Drei von sechs Weltcup-Rennen gewinnt sie. Nur beim Heimrennen auf der Lenzerheide hat sie als Vierte «einen Ausreisser nach unten».
Trotz der Erfolge hat die erfolgsverwöhnte Neff noch nicht genug. «Bis jetzt hatte ich nur die Vorspeise. Jetzt kommt das Riesen-Filet!»
Mit dem Riesen-Filet ist die WM in Andorra gemeint. Das absolute Saisonhighlight für die St. Gallerin, die das erste Mal in der Elite-Kategorie mitmachen darf.
Eigentlich ist die 22-Jährige noch für die U23-Kategorie vorgesehen. Doch dank einer Ausnahmebewilligung der UCI darf sich die beste Mountainbikerin der Welt auch an der WM mit den Besten messen. «Es ist mega-super-cool, dass ich endlich bei der Elite starten kann. Das ist eine riesige Möglichkeit für mich.»
Und sie hat grosse Ziele: «An den Weltmeisterschaften zählt nur der Titel. Im Radsport hat das Regenbogentrikot eine sehr grosse Bedeutung, und es wäre mega-hammer-cool, wenn ich den Titel holen könnte.»
Druck spürt die Weltnum-mer 1 keinen. «Es ist eine Ehre, wenn man zu den Favoritinnen gehört. Das zeigt, dass man schon etwas geleistet hat», zeigt sich Neff gewohnt locker.
Im Höhentrainingslager auf dem Bernina-Pass (2330 m ü. M.) gibt Neff im Moment nochmals Vollgas, damit sie dann am 5. September in Andorra «richtig Hunger und Lust auf das Filet» hat.