Beim Team-Zeitfahren muss er als erster über die Linie
Verweigert BMC Küng das Gelbe Trikot?

BMC hat sehr gute Rennfahrer. Fällt aber auch schikanöse Entscheide. Trifft es in Frauenfeld beim Team-Zeitfahren Stefan Küng – und darf er nicht ins Leadertrikot?
Publiziert: 08.06.2018 um 16:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:45 Uhr
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Der Tour-de-Suisse-Start in Frauenfeld ist für Stefan Küng das Heimrennen seiner bisherigen Karriere.
Foto: LUC CLAESSEN
Hans-Peter Hildbrand

Für den Thurgauer Stefan Küng (24) ist der TdS-Start in Frauenfeld das Heimrennen seiner bisherigen Karriere. «Ein klarer Saisonhöhepunkt», schwärmt er. «Und da ist das Gelbe Leadertrikot ein Ziel.» Seine Hoffnungen sind sportlich berechtigt. In der Disziplin Team-Zeitfahren ist BMC klar das beste WorldTour-Team. Ist über die 15 km mit den besten 7  Mannen am Start. Keiner zweifelt am Sieg über die 18 km.

Doch wer darf dann als Erster über die Ziellinie fahren und so das Gelbe Leadertrikot erobern? Stefan Küng stützt sich auf die Aussagen seiner Teamkollegen. «Die haben mir am Tirreno gesagt, dass ich an der Tour de Suisse an der Reihe sei», erklärt er. Doch das war diesen März. Im Radsport eine Ewigkeit.

Und General-Manager Jim Ochowicz (USA) sucht verzweifelt Geld. Andy Rihs († 18. April 2018) hat vor seinem Tod per Ende Dezember die jährlichen 20 Millionen Euro gekündigt – das nach elf Jahren! Ochowicz hofft nun auf Sponsoren in den USA und Australien.

Ex-Miss Rinderknecht hilft Küng an der Tour de Suisse 2017 ins Gelbe Trikot.
Foto: BLICKSPORT

Die Erfolge von Richie Porte (33), Rohan Dennis (28, beide Aus) oder Tejay van Garderen (29, USA) sollen die Geldgeber anlocken – der Rest ist dann halt «Füllmaterial.»

Unterstützung bekommt Küng aber von Olivier Senn (48), dem Generaldirektor der Tour de Suisse. «Erst muss BMC gewinnen. Aber darf dann Stefan nicht als Erster über die Ziellinie – dann gibt’s Ärger.» Doch gibt es im BMC-Team Solidarität?

Mathias Frank (31) wird 2013 innert 14 Tage zweimal verraten. Am Albula greift ihn sein letzter Helfer Tejay van Garderen auf Anweisung des Sportlichen Leiters John Lelangue (Be) an. Und 10 Tage später muss Frank aus dem Internet erfahren, dass er nur Ersatz für die Tour de France ist. Letztes Jahr hat BMC den Aargauer Silvan Dillier im letzten Moment aus dem TdS-Aufgebot geworfen.

Was passiert am Samstag? Stefan Küng soll sich nicht darum kümmern. Er soll nicht fragen, einfach fahren. Mit seiner Klasse kann er in Frauenfeld als Erster über den Zielstrich und das Leadertrikot nach 2017 zum zweiten Mal erobern.

Am Samstag im BLICK: Extrabund zur Tour de Suisse!

 

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