Die 73. Tour de Romandie startet beinahe mit einem Schweizer Sieg! Tom Bohli muss sich nur um 71 Hundertstel geschlagen geben und fährt als Dritter aufs Podest. Den Sieg holt sich überraschend Jan Tratnik vor seinem slowenischen Landsmann Primoz Roglic.
Bohli zeigt eine starke Leistung. Als der 25-Jährige die 3,87 km kurze Zeitfahrstrecke, welche die Fahrer durchs malerische Neuenburg führt, unter die Räder nimmt, liegt der siebenfache Zeitfahrweltmeister Tony Martin in Führung. Bei Rennmitte liegt der Schweizer noch drei Sekunden zurück, aber mit einem starken zweiten Abschnitt überflügelt er den Deutschen und übernimmt mit drei Sekunden Vorsprung zwischenzeitlich die Spitze. Aber wie schon im Vorjahr, als er im Prolog Zweiter wurde, reicht es auch dieses Mal nicht für den Sieg. Könnte ihn eine Taube den Triumph gekostet haben? Gerade als der Schweizer in die Kurve zum einzigen harten Aufstieg einbiegt, lässt sich ein Vogel auf der Strasse nieder, Bohli muss leicht bremsen und büsst etwas an Schwung ein.
Stefan Küng (25) hat kein Tauben-Problem, trotzdem kann der Mitfavorit nicht um die Podestränge mitfahren. Der Schweizer Meister im Zeitfahren kommt vor allem mit dem ersten Abschnitt nicht wunschgemäss zurecht und büsst dort bereits acht Sekunden auf den späteren Sieger Tratnik ein. Den zweiten Abschnitt meistert Küng dann aber so schnell wie kein anderer Fahrer, so gibts für ihn am Ende mit fünf Sekunden Rückstand Rang 7.
Am Mittwoch gehts weiter mit der 1. Etappe. Diese führt die Fahrer von Neuenburg nach La Chaux-de-Fonds. (bir)