Anklage nach Suff-Fahrt im Thurgau
Das droht Jan Ullrich!

Mit 1,8 Promille baute der deutsche Ex-Radstar im Mai 2014 einen Unfall. Nachdem das Gericht den Fall neu aufklären liess, hat die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage erhoben. Jan Ullrich darf auf ein milderes Urteil hoffen.
Publiziert: 11.11.2016 um 11:07 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:02 Uhr
Jan Ullrich darf auf Milde hoffen.
Foto: AP
Sandro Inguscio

Der Crash sorgte europaweit für Schlagzeilen! Am 19. Mai 2014 knallt Ex-Radstar Jan Ullrich mit seinem Audi in Mattwil TG in ein anderes Auto. Zwei Personen werden verletzt. Ullrich hat 1,8 Promille Alkohol und das Beruhigungsmittel Valium im Blut!

Die Staatsanwaltschaft forderte zuerst für den Deutschen eine Bewährungsstrafe von 18 Monaten und eine Busse von 10'000 Franken. Doch der Deal in einem abgekürzten Verfahren platzte im Juli vor dem Gericht in Weinfelden. Der Richter wollte, dass der Fall von der Staatsanwaltschaft nochmals abgeklärt wird.

Kernpunkt war vor allem die Geschwindigkeit, mit der Ullrich unterwegs war. Ein Gutachten sprach zuerst von 143 bis 160 Stundenkilometern, ein Ergänzungsgutachten hingegen hielt auch 139 km/h für möglich.

Ullrich kein Raser?

Jetzt wurde nochmals ein Gutachten erstellt. Und das lässt Ullrich hoffen! Laut dem neuen Gutachten soll der Ex-Radstar «nur» mit mindestens 132 km/h unterwegs gewesen sein.

Das könnte entscheidend sein: Denn damit ist die Schwelle zum Raserdelikt nach neuem Gesetz (140 km/h) deutlich unterschritten.

Zudem wird in einem weiteren beauftragten medizinischen Gutachten festgehalten, dass nicht davon ausgegangen werden kann, dass Ullrichs Einnahme des Beruhigungsmittels einen wesentlichen Einfluss auf die Fahrfähigkeit hatte.

Basierend auf diesen neuen Gutachten hat die Staatsanwaltschaft Bischofszell jetzt neu Anklage erhoben. Sie klagt ihn wegen vorsätzlicher grober Verletzung der Verkehrsregeln und mehrfachen vorsätzlichen Fahrens in qualifiziert fahrunfähigem Zustand an, wie sie heute in einer Pressemitteilung bekannt gab.

Sie wird für Ullrich eine leicht tiefere Bewährungsstrafe und dazu eine Busse fordern.

Ullrich, der nach dem Crash die Schweiz verliess und neu mit seiner Familie in Mallorca lebt, ist froh, dass die belastende Geschichte endlich ein Ende findet. Er wolle endlich einen Schlussstrich unter das Ganze ziehen können. Mit den damals leicht verletzten Personen habe er sich nach dem Unfall gütlich einigen können und auch der Sachschaden sei behoben worden.

Ullrich wartet jetzt auf die Vorladung zur Gerichtsverhandlung. Sein Schicksal liegt jetzt in den Händen der Richter.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?