Andy Rihs und der Doping-Eklat um Tour-Sieger Landis
«Das war mein schlimmster Moment»

Andy Rihs durfte viele schöne Momente im Sport erleben, aber auch die andere Seite. 2006 platzte die Doping-Bombe.
Publiziert: 19.04.2018 um 14:54 Uhr
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Aktualisiert: 23.09.2018 um 10:33 Uhr
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2006 gewinnt Andy Rihs mit Floyd Landis die Tour de France.
Foto: Keystone
Hans-Peter Hildbrand

Alles beginnt mit Phonak. Andy Rihs, Gründer und Verwaltungsratspräsident der Phonak AG, will mehr Hörgeräte verkaufen. Er baut sich ein Velo-Team auf. 2000 investiert er 2,5 Millionen Franken in das Team. Später kostet ihn die rollende Werbekarawane 12 Millionen Franken jährlich, wovon er rund 8 Millionen Franken selbst aufbringt.

2006 im Juli, in Paris, scheint sich das alles auszubezahlen. Die Siegesfeier ist fröhlich und sehr feucht. Das Phonak-Team feierte mit Andy Rihs den Tour-Sieg von Floyd Landis. Alle sind aber noch nicht nüchtern, als die Bombe platzt: Floyd Landis gedopt! Auf der 17. Etappe nach Morzine! Bei seinem Höllenritt!

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Andy Rihs war in der Sportwelt als Sponsor der beiden Rad-Teams Phonak und später BMC bekannt.
Foto: freshfocus

Der Amerikaner streitet alles ab, das Team gibt sich überrascht. Doch die B-Probe bestätigt die erhöhten Testosteron-Werte. Nach einem langen Rechtsstreit wird Landis der Tour-Sieg aberkannt. Für das Profi-Team Phonak ein Drama mit Folgen.

Andy Rihs bezeichnet die Affäre als «den traurigsten Moment, viel schlimmer als alles andere.» Er wirft nach sieben Jahren den Bettel hin. Nachfolgesponsor «ishares» trittt vom dreijährigen Vertrag zurück: 25 Profis und das 25-köpfige Personal stehen auf der Strasse.

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Doch Andy Rihs kehrt ein Jahr später zurück. Mit dem Team seiner eigenen Velofabrik BMC. Er ist in vielen Entscheidungen ein Fan, ein «Gümmeler». Er glaubt an das Gute in der Brust der Radprofis. Die sind für ihn doch alle Helden. Kritiker werfen ihm vor, er stelle für allzu viel Geld (bis zu 28 Millionen pro Jahr) grosse Namen ein und werde hinters Licht geführt. Doch der Tour-Sieg von Cadel Evans 2011 ist eine grosse Entschädigung.

Und 2016 holt er die Tour de France nach Bern – und erfüllte sich so seinen letzten Velo-Traum.

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