Der Abschied von Gino Mäder
Am Samstag verabschiedet sich die Rad-Schweiz von Gino Mäder (†26). Der Gedenktag beginnt mit einem Memorial Ride von Wetzikon zur Offenen Rennbahn in Oerlikon. Nebst der Familie und Freunden erweisen auch zahlreiche Schweizer Radprofis wie Stefan Küng, Marc Hirschi, Marlen Reusser und Fabian Cancellara ihrem verstorbenen Kollegen die letzte Ehre. Auf der Rennbahn angekommen, versammelt sich der Tross bei der «Curva Gino» und platziert dort Erinnerungsstücke für Mäder. Es wird zudem eine Gedenkstätte mit Gegenständen aus seinem Leben errichtet.
Der anschliessenden Trauerfeier wohnen über 1000 Leute bei. Das Lied «Ich baute dir Amerika» wird gespielt. Mäders Freundin Meret hat es ausgesucht. Es war eines der Lieblingssongs ihres Geliebten. Auch nach der Gedenkfeier bleiben viele Angehörige noch zusammen, um zu trauern, lachen und gemeinsam nochmals Mäder zu gedenken.
Roberto Marchetti: «Dass so viele Leute gekommen sind, hat mich sehr bewegt»
Unter den Trauernden befindet sich auch Roberto Marchetti. Der frühere Team-Manager von Mäder erinnert sich noch gut an die Anfänge des Verstorbenen: «Gino war sehr aufgestellt und konnte die Leute richtig zum Lachen bringen.»
Tour-de-Suisse-Direktor Senn: «Habe es sehr schön empfunden»
Der Trauerfeier wohnt auch der Olivier Senn bei. Der Tour-de-Suisse-Direktor gedenkt Mäder: «Es tut immernoch weh. In den letzten Tagen konnte ich mit meinem Team und meiner Familie viel über das Geschehene sprechen, was sicher geholfen hat. Aber die Trauer wird sicher noch eine Weile andauern.»
Hirschi: «Das hat Gino verdient»
Mäders Radkollege Marc Hirschi: «Diese Fahrt hierher, dann die Trauerfeier. Merets Brief, dann das Lied. Es war alles mega schön, so wie es Gino verdient hat.»
Mäder und er waren schon als Teenager im gleichen Team. Bei der WM in Innsbruck 2018 wurde Hirschi dank Mäder (Rang 4) Weltmeister, er hatte sich für ihn aufgeopfert. «Er hatte mehr Freude an meiner Goldmedaille, als wenn er sie gewonnen hätte. Das war mein Eindruck. Gino war unglaublich grosszügig.»
Damit endet der offizielle Teil der Feier. Viele bleiben aber noch, um zu reden, trauern, lachen und um in Erinnerungen zu schwelgen.
Lied bei der Trauerfeier
«Ich baute dir Amerika» wird gespielt. Freundin Meret hat das Lied ausgesucht. Es war einer der Lieblingssongs Mäders. Speaker Christian Rocha: «Meret und Gino haben sich in den letzten viereinhalb Jahre zusammen ihr Amerika gebaut. Denn Amerika steht in diesem Lied für ein Ziel, das man verfolgt.»
Trauerfeier beginnt
Die Trauerfeier beginnt. Mehr als 1000 Leute erweisen Mäder die letzte Ehre.
Auf in Richtung «Curva Gino»
Mäders Berufskollegen nach der Ankunft auf der Rennbahn. Sie befinden sich bei der Curva Gino und platzieren da Erinnerungsstücke für Mäder (†26).
Tross kommt auf der offenen Rennbahn an
Die Curva Gino auf der Rennbahn
Feld nähert sich dem Ziel
«Ich vermisse ihn sehr»
Manuel Quinziato, Mäders Manager: «Ginos Tod ist etwas vom härtesten, das ich in meinem Leben erlebt habe. Ich vermisse ihn sehr. Sehr beeindruckt bin ich von seiner Familie, die enorme Stärke zeigt.» Der Italiener wird nun alles mögliche tun, um den Radsport sicherer zu machen. «Das bin ich Gino schuldig. Es ist mir bewusst, dass das Thema Sicherheit im Radsport sehr komplex ist. Wir fahren schliesslich nicht auf abgesperrten Strecken, sondern normalen Strassen.» Er sei immer noch sehr traurig, so Quinziato. «Aber auch dankbar, dass ich Zeit mit einem so wunderbaren Menschen wie Gino verbringen konnte.»