Und dann folgt noch die ultimative Behauptung, der mit 291 km längste Klassiker sei eine Lotterie. Damit sind die zwei einzigen Schweizer Sieger, Erich Mächler (1987) und Fabian Cancellara (2008), nicht einverstanden.
Beide haben das Rennen solo gewonnen. «Du musst auf alles vorbereitet sein, das Rennen richtig lesen. Und dann den richtigen Entscheid fällen», sagt Fabian Cancellara (38). «Es ist wohl der leichteste Klassiker», erklärte Erich Mächler (58) damals. «Doch kein Rennen ist schwieriger zu gewinnen.»
Im heutigen Rennen ins Nelkenparadies Sanremo werden die Schweizer keine Stricke zerreissen. Vier sind am Start. Alle sind als Helfer gemeldet: Reto Hollenstein (33), Michael Schär (32), Stefan Küng (25) und Neoprofi Marc Hirschi (20).
291 Rennkilometer ist Küng noch nie gefahren
Ihre Teams haben unterschiedliche Voraussetzungen. «Mit Arnaud Demaré haben wir einen klaren Leader», sagt Küng. «Er hat 2016 schon in Sanremo gewonnen. Für mich ist es der erste Start in Mailand. Und 291
Rennkilometer bin ich noch nie gefahren.»
Der U-23 Weltmeister Marc Hirschi (Team Sunweb) macht seine erste Erfahrung an einem Klassiker. Vor zwei Wochen hat man den Berner informiert, er rücke wegen verletzten Fahrern ins Team.
Reto Hollenstein wird mit seinem Team Katjuscha (kein wirklicher Leader) im luftleeren Raum fahren. Und Routinier Michael Schär krümmt seit Jahren für Greg Van Avermaet den Buckel – doch im ehemaligen BMC-Team leuchten nur noch die orangen Trikots des neuen polnischen Geldgebers.