Rekord-Weltmeister Brasilien hat seine Favoritenrolle bei der Copa America vor eigenem Publikum mit einem 4:0 (1:0)-Sieg gegen Peru untermauert, Neymar mit seiner Spielfreude seinen Status als Selecao-Idol gefestigt. Nur wenige Minuten nach dem Schlusspfiff im Estadio Nilton Santos von Rio de Janeiro postete Fussball-Legende Pele auf Instagram: «Es ist eine Freude für mich, ihn spielen zu sehen.»
Der 80-Jährige ärgerte sich auch nicht, dass Neymar mit nun 68 Treffern «einen weiteren Schritt Richtung meines Torrekords für die Seleção» machte. Dem Stürmer von Paris St. Germain fehlen nach dem vorentscheidenden 2:0 gegen das Andenteam (68.) nur noch neun Tore zu Peles Bestmarke im Nationaltrikot.
Brasiliens neunten Sieg in Folge leitete Linksverteidiger Alex Sandro (12.) ein, ehe die Show Neymars begann, der zudem an den Treffern von Everton Ribero (89.) und Richarlison (90.+2) beteiligt war. Auffällig: Wie die Schweizer Granit Xhaka und Manuel Akanji liess sich Neymar nach dem Auftaktsieg die Haare blond färben. Der Brasilianer skorte vor und nach dem Coiffeur-Besuch.
Neymar gewohnt emotional
Weil Neymar beim Copa-Triumph vor zwei Jahren wegen Verletzungen und nach einer Sex-Affäre fehlte, räumte der 29-Jährige nach dem 4:0 über Peru unter Tränen ein: «Ich hätte mir niemals geträumt, diese Zahlen zu erreichen.»
Da Kolumbien und Venezuela ebenfalls am Donnerstag nicht über ein 0:0 hinauskamen, ist Brasilien (3:0 zum Auftakt gegen Venezuela) ein Viertelfinal-Ticket als eines der besten vier Teams in der Fünfer-Gruppe B nicht mehr zu nehmen. In Goiania war der Platzverweis gegen den Kolumbianer Luis Diaz (90.+3) negativer Höhepunkt. Bei Venezuela bekam der spät eingewechselte Bielefelder Sergio Cordova erneut Einsatzminuten.
Corona wütet noch immer
Für Gesprächsstoff sorgte auch das Coronavirus. Drei Mannschaften vermeldeten weitere auf Covid-19 positiv getestete Teammitglieder. Laut eigener Verbandsangaben sind bei Bolivien zwei Spieler betroffen, bei Chile ein Mitglied der Delegation, bei Venezuela ein Spieler und eine Person aus dem Betreuerstab. Der südamerikanische Verband CONMEBOL und das brasilianische Gesundheitsministerium veröffentlichen seit Tagen unterschiedliche Angaben zu den Corona-Fällen rund um die Copa America.
(AFP/rab)