Schrecksekunde in Rio
Fackelläuferin stürzt bei Eröffnungsfeier der Paralympics

Der farbenfrohe Start zu den Paralympics in der Nacht auf den Mittwoch hatte einiges zu bieten. Ein Spektakel mit Nebengeräuschen und einer emotionalen Szene.
Publiziert: 08.09.2016 um 10:41 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:41 Uhr
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Brasiliens Schwimmer Clodoaldo Silva entzündet das paralympische Feuer.
Foto: imago

Die Eröffnung der Paralympics in Rio begann letzte Nacht mit einer Schrecksekunde. Bei der Feier stürzte die Brasilianerin Marcia Malsar mit der Fackel in der Hand. Allen im Stadion stockte der Atem. Sofort waren Helfer da, hoben sie wieder hoch. Die frühere 200-Meter-Sprinterin und Brasiliens erste Paralympics-Gewinnerin, blieb zum Glück unverletzt und konnte die Fackel wie geplant übvergebn. Um 2:51 Uhr unserer Zeit entzündete dann Schwimmer Clodoaldo Silva das paralympische Feuer.

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Es war eine bunte Feier mit Nebengeräuschen. Brasiliens Präsident Michel Temer wurde bös ausgepfiffen. Er gilt als Drahtzieher der Absetzung der früheren Präsidentin Dilma Rousseff. Kritiker reden gar von einem Putsch an die Macht.

Für einen Eklat an der Feier sorgten die Weissrussen. Beim Einmarsch der Athleten trugen sie demonstrativ eine russische Fahne mit. Eine Protestaktion gegen den Ausschluss der russischen Delegation von den Paralympics aus Dopinggründen. Die Fahne wurde eingezogen, es droht eine Strafe.

Alles glatt lief bei der Schweizer Delegation. Angeführt von Rollstuhl-Leichtathletin Sandra Graf, welche die Fahne trug, strahlten die 24 Schweizer Athleten ihre Freude ins Maracana.

Grosser Abwesender war IOC-Präsident Thomas Bach. Er fehlt an der Eröffnung wegen der Trauerfeier für den früheren Bundespräsidenten Walter Scheel in Deutschland. In Rio erwartet ihn das Betrugsdezernat der Zivilpolizei. Sie will Bach als Zeuge vernehmen, wegen dessen Vertrauten Patrick Hickey, der frühere IOC-Vize, der wegen Betrugsverdacht in Rio verhaftet wurde. Es geht um Schwarzhandel mit Tickets, Steuerhinterziehung und Geldwäsche.

Bach hat inzwischen seine Reise nach Brasilien ganz gestrichen. Er wird gar nicht anreisen. Bis zum 18. September kämpfen in Rio 4352 Athleten aus 159 Nationen um Medaillen. Insgesamt stehen 528 Wettbewerbe auf dem Programm. (pam)

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