365 Kilometer und 12'750 Höhenmeter in nur sechs Tagen. Die Swiss Epic (12. bis 17. September) im Wallis ist eines der härtesten Mountainbike-Rennen der Welt. Einer der Teilnehmer ist Arnout Mattyhs (38). Das Besondere: Der Belgier ist mit nur einem Bein unterwegs. Als 15-Jähriger geriet er mit dem Velo unter einen Zug. «Eine jugendliche Dummheit, aber das Leben hört mit einem solchen Ereignis nicht auf, es gibt so viele Chancen im Leben, ich möcht sie nutzen!», sagt Matthys.
Beim Swiss Epic startet er mit dem ehemaligen Weltcup-Fahrer Sepp Freiburghaus. Der ist voll des Lobes über Matthys: «Ich habe grossen Respekt vor Arnout. Sollte ich am Berg schneller sein als er, was ich nicht glaube, werde ich nicht mitten im Aufstieg auf ihn warten, sondern erst oben», sagt er. Helfen kann Freiburghaus trotzdem. Indem er seine Schulter hinhalte, damit Matthys leichter aufsitzen könne. «Überhaupt finde ich es schöner, zusammen zu fahren», sagt Arnout Matthys.
Respekt hat er vor den schwierigen Anstiegen. «Die kosten mich sehr viel Kraft und Zeit – vor allem, wenn ich schieben muss. Gehen ist für mich mühsamer als fahren.» Um schön locker zu sein, reibt er sein Bein vor dem Start mit wärmendem Öl ein. Eine Prothese wäre auf dem Bike übrigens nur im Weg, sagt der zweifache Vater. Umso grösser ist die Vorfreude. «Ein spassiges Rennen mit tollen Abfahren. Ein Rennen, das mir Spass machen, aber auch eine Herausforderung sein wird.»