Im Februar strahlten sie von ganz oben: Bei den Olympischen Spielen in Südkorea holten Sarah Höfflin (27) und Nevin Galmarini (31) Gold. Zehn Monate nach dem Triumph von Pyeongchang haben die Freeskierin und der Alpin-Snowboarder keine Chance mehr auf den Sprung an die Spitze. Wie der Genfer NBA-Durchstarter Clint Capela (24) sind sie bei den Sports Awards am 9. Dezember bei der Wahl zu den Sportlern des Jahres nicht einmal nominiert!
Das ist unüblich: In den letzten zehn Jahren standen Olympiasieger immer zur Wahl. Aber spielts überhaupt eine Rolle? Oder kratzt es einfach ein bisschen am Ego? «Ob ich nominiert bin oder nicht, macht schon einen Unterschied», sagt Galmarini zu BLICK. «Es hat einen Einfluss auf meinen Marktwert, ob ich bei einer Sportlergala zur besten Sendezeit unter den Nominierten bin oder nicht.»
Gerade in einer Randsportart sind die Gelegenheiten rar, sich einem grossen Publikum zu präsentieren. Für die Sponsoren ist die Sportlerehrung von elementarer Bedeutung.
«Ich gönne es jedem»
Ein Problem: Die Zahl der Nominierten wurde zuletzt von zehn auf sechs reduziert. Entsprechend gross ist die Konkurrenz, es überhaupt auf die Liste zu schaffen. «Da gibt es niemanden, der es nicht verdient hätte, als Sportler des Jahres nominiert zu werden», sagt der Engadiner. «Ich gönne es jedem der sechs, das ist gar keine Frage. Und das Auswahlprozedere ist ja transparent.» Die Vorauswahl wird von Sportlern (haben zwei Drittel der Stimmen) und Journalisten (ein Drittel) getroffen.
Paradox: Vor vier Jahren war Galmarini als Silbermedaillengewinner von Sotschi nominiert. Diese Saison hat es trotz Olympiagold und dem Sieg im Gesamtweltcup nicht gereicht. Sein Vorschlag: «Ich würde das Feld der Nominierten wieder aufstocken. Für Athleten wie mich wäre das Gold wert.»