Mit Kirsty Coventry wird erstmals eine Frau das Internationale Olympische Komitee (IOC) präsidieren. Die 41-jährige Sportministerin aus Simbabwe ist auf der 144. IOC-Session in Griechenland zur Nachfolgerin des nach zwölf Jahren abtretenden Deutschen, Thomas Bach, gewählt worden. Offiziell gibt der 71-jährige Bach sein Amt am 23. Juni ab.
Die Schwimm-Olympiasiegerin von 2004 und 2008 (jeweils über 200 m Rücken) galt als Bachs Schützling und Wunsch-Nachfolgerin. Ihr gelingt es überraschenderweise, sich gegen die sechs Mitbewerber – Faisal bin Al Hussein (Prinz von Jordanien), David Lappartient (Präsident des Radweltverbands UCI), Johan Eliasch (Präsident des Skiweltverbands FIS), Juan Antonio Samaranch junior (Sohn von Ex-IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch), Sebastian Coe (Präsident des Leichtathletikweltverbands IAAF) und Morinari Watanabe (Präsident des Turnweltverbands FIG) – schon im ersten Wahlgang durchzusetzen.
«Vielen Dank für diese Ehre»
«Das ist ein aussergewöhnlicher Moment. Als neun Jahre altes Mädchen hätte ich nie gedacht, hier zu stehen», sagt Coventry nach der Verkündung des Wahlergebnisses: «Ich hoffe, ich kann Ihnen Zuversicht geben mit dieser Wahl. Danke vom Grund meines Herzens. Vielen Dank für diesen Moment, vielen Dank für diese Ehre.»
Auf Coventry, die nicht nur die erste Frau und Mutter, sondern auch der erste Mensch aus Afrika an der IOC-Spitze ist, warten grosse Aufgaben, obwohl Bach durch die Vergabe der Spiele bis 2034 und den Abschluss grosser TV- und Sponsorendeals bereits die Weichen für die Zukunft gestellt hat. Coventry ist sich der Aufgabe und der Bedeutung für Afrika bewusst, sie sagt aber auch: «Wir sind bereit, die Führung zu übernehmen.»