Wendy ist die Schweizer Königin
Holt Holdener sogar unser Gold-Vreni ein?

Wendy Holdener ist eine Frau für die ganz grossen Momente. Das beweist sie in Pyeongchang eindrücklich. Aber: Das war nicht immer so!
Publiziert: 25.02.2018 um 14:54 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:30 Uhr
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Wendy Holdener reist mit einem kompletten Medaillensatz nach Hause.
Mathias Germann, Pyeongchang

Zuerst Silber im Slalom. Dann Bronze in der Kombination. Und schliesslich Gold im Team-Event. Wendy Holdener reist mit einem gesamten Medaillensatz von Pyeongchang zurück in die Schweiz. In ihrer Heimatgemeinde Unteriberg SZ, wo sowieso schon an fast jeder Ecke ein Plakat von ihr hängt, dürfte Wendy schon bald heilig gesprochen werden.

Was besonders auffällt: Holdener ist ganz offensichtlich eine Frau für die ganz grossen Momente. Bereits vor einem Jahr holte sie bei der Heim-WM in St. Moritz Gold (Kombination) und Silber (Slalom). Und nun gleich noch drei Olympiamedaillen obendrauf. Damit hat Wendy mehr Medaillen an Grossanlässen (5) gehamstert als Weltcupsiege (3). «Das ist wirklich witzig, denn früher war es gar nicht so bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen», sagt sie.

«Das hat mir Ruhe gegeben»

Ein Blick in die Statistik bestätigt: Früher war Wendy alles andere als erfolgreich, wenn es drauf an kam. Egal ob in Garmisch-Partenkirchen (WM 2011), Schladming (WM 2013), Sotschi (Olympia 2014) oder Vail/Beaver Creek (WM 2015): Ausser Pleiten, Pech und Pannen war nicht viel. In total acht Rennen schied Holdener vier Mal aus, dazu wurde sie einmal 11., 17., 26. und 29. «Es ging mir nie auf, es lief immer schlecht. Ich bin entweder ausgefallen, habe einen Bock eingestreut oder sonst einen Mist gemacht.»

Nun kann man einwenden: Damals war Wendy noch jünger und nicht auf dem Leistungsniveau von heute. Richtig. Aber: Sie entwickelte sich auch neben der Piste weiter. «Früher habe ich oft zu viel gewollt und mir das Leben selbst schwer gemacht», sagt sie. Daran habe sie gearbeitet.

Kommt dazu, dass ihr die WM-Erfolge von St. Moritz Selbstvertrauen gaben. Für eine Frau, die sogar jetzt noch oft zu wenig an sich glaubt, war das im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert. «Das hat mir Ruhe gegeben, es war eine grosse Hilfe», erklärt die 24-Jährige. Frei nach dem Motto: Wer dem Druck Stand hält, vor tausenden Landsleuten an der Strecke und Millionen vor dem TV zu gewinnen, den kann nicht mehr viel erschüttern.

Dass Wendy bei Olympia nahtlos an ihre tolle Heim-WM anknüpfen konnte, ist für sie selbst trotzdem nur etwas: «Verrückt!» Sie sei sehr dankbar, «aber wir haben natürlich auch sehr hart dafür gearbeitet», wie sie betont. 

Nur Schneider und Nadig noch besser

Ein ganzer Olympia-Medaillensatz, Gold und Silber bei Weltmeisterschaften, dazu eine Disziplinenkristallkugel in der Kombination (2016): Würde Holdener heute zurücktreten, ginge sie als eine der erfolgreichsten Skirennfahrerinnen in die Schweizer Sportgeschichte ein. Einzig Vreni Schneider (Lillehammer 1994) schaffte es zudem vor ihr, drei Medaillen an den gleichen Winterspielen zu gewinnen. Ohne Teamevent, zugegeben. Doch dafür kann Wendy nichts. Und auch in der Rangliste der häufigsten Edelmetall-Gewinnerinnen liegt sie bereits auf Platz zwei hinter der Ski-Legende aus Elm GL. 

Ob Holdener eines Tages «Gold-Vreni» gar überholen wird? Sicher ist: Sie hat noch lange nicht genug. «Warum auch? Ich habe noch viel vor», sagt sie lachend. Und: Mit 24 Jahren auch durchaus noch viel Zeit für weitere Erfolgstaten. 

Das Fazit? Holdener erntet momentan die Früchte ihrer jahrelangen, harten Arbeit. Es ist eine üppige Ernte. Aber sie ist verdient. Die drei Olympiamedaillen um ihren Hals sind kein Zufall.

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Diese zweiwöchigen Ferien waren ein grosses Highlight. Ich war das erste Mal in Asien und zum ersten Mal alleine unterwegs. Klar, ich habe dabei viel mit meinem Bruder Kevin unternommen – aber er hatte nur von Freitag bis Montag frei. Darum habe ich viel selber erkundet. Hier ein Bild vom Olympischen Park, da wollte ich ein Selfie machen mit den Ringen – schliesslich fanden die Olympischen Sommerspiele 1988 in Seoul statt.
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