Wada-Server angeblich gehackt
Haben Biles und die Williams-Sisters eine Lizenz zum Dopen?

Wirbel in der Sportwelt! Eine Hacker-Gruppe knackt offenbar einen Server der Welt-Anti-Doping-Behörde Wada und präsentiert angeblich brisante Dokumente.
Publiziert: 13.09.2016 um 18:05 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:03 Uhr
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Vierfach-Olympiasiegerin Simone Biles wurde an Olympia – legal – positiv auf Methylphenidat getestet.
Foto: REUTERS

Diese Dokumente haben ein gewisses Sprengpotenzial. Eine anonyme, wohl russische Hacker-Gruppe namens «Fancy Bear» stellt am Dienstagmittag vertrauliche Dokumente online.

Diese will sie aus einem Angriff auf einen Server der Welt-Anti-Dopingagentur Wada und dem Anti-Doping Administration and Management System (ADAMS), die Anti-Doping-Datenbank, erbeutet haben.

Die Unterlagen sollen, falls sie echt sind, belegen, dass viele US-Sportler von zahlreichen medizinischen Ausnahmebewilligungen zu therapeutischen Zwecken Gebrauch machen. Und damit legal Substanzen zu sich nehmen, die auf der Dopingliste stehen.

Explizit genannt werden die vierfache Rio-Olympiasiegerin Simone Biles (Kunstturnen), die Williams-Schwestern Serena und Venus (Tennis) sowie Top-Basketballerin Elena delle Donne.

Bei Biles ist – laut den Unterlagen – sogar eine der Dopingproben an Olympia positiv ausgefallen. Die Turnerin wurde am 11. August, 14. August, 15. August und 16. August im Wettkampf positiv auf Methylphenidat oder anders genannt Ritalin getestet.

Biles besitzt aber offenbar seit 2012 eine jährlich erneuerte Bewilligung der Medizin-Abteilung des Internationalen Turnverbands zur täglichen Einnahme einer Dosis Methylphenidat. Zuletzt wurde diese von Dezember 2014 gleich für vier Jahre bis Dezember 2018 verlängert.

Der italienische Turnverbandspräsident Riccardo Agabi sagt in der «Gazzetta dello Sport»: «Ich weiss gar nichts. Wir hoffen, dass alles richtig gemacht wurde. Wir haben das grösste Vertrauen in die Wada.»

Die von den Hackern publizierten Akten der Williams-Schwestern umfassen für beide mehrere Substanzen wie Oxycodon, Hydromorphone und die Steroide Prednisolon, Triamcinolon, Foromoterol und Methylprednisolon. Die medizinischen Bewilligungen sind alle von Dr. Stuart Miller, dem ITF-Experten, erteilt.

Auf ihrer Website kündigen die Hacker an, dass bald auch Unterlagen anderer Nationen offen gelegt werden sollen. (rib)

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