«Unser Dossier ist sehr massvoll»
Olympia-Held Zenhäusern macht sich stark für Sion 2026

Ramon Zenhäusern packt zugunsten der Olympia-Kandidatur Sion 2026 steinharte Argumente aus!
Publiziert: 27.05.2018 um 19:49 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:24 Uhr
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Er macht sich für Sion 2026 stark: Zenhäusern will vor der Abstimmung die Olympia-Skeptiker umstimmen.
Foto: THOMANN SVEN
Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos)

In Visp könnte das olympische Curling-Turnier durchgeführt wer­den. Deshalb sitzt Ramon Zenhäusern auf einem Stein – dem Blauen. Dieser Koloss erinnert an das Visper Wunder im Jahr 1388, als die Oberwalliser in einer denkwürdigen Schlacht die übermächtig anmutenden Savoyer besiegten.

Seit der zwei Meter lange Zenhäusern im Februar in Pyeongchang Gold mit dem Team und Silber im Slalom gewonnen hat, wird er in seiner Heimat ebenfalls als Wundermann bezeichnet. «Um die Olympischen Spie­le 2026 zu uns ins Wallis zu holen, braucht es zumindest ein kleines Wunder», seufzt der Doppelmeter.
Zenhäusern denkt dabei an die zahlreichen Stimmbürger, welche dieser Olympia-Kandidatur skeptisch gegenüberstehen. Der grosse Kämpfer will alles unternehmen, damit er diese Leute bis zur Abstimmung am 10. Juni umstimmen kann.

Zenhäusern: «Das Dossier besticht vor allem durch seine Nachhaltigkeit – die Kandidatur setzt auf Austragungsstätten, die zu 99 Prozent bereits bestehen.»
Foto: Sven Thomann

«Olympische Spiele haben in unseren Breitengraden einen so schlechten Ruf, weil 2014 in Sotschi und zuletzt in Pyeongchang der Gigantismus wütete und die Gelder regelrecht vernichtet wurden. Aber genau das sieht unsere Kandidatur eben nicht vor», betont Zenhäusern. «Das Dossier Sion 2026 ist sehr bescheiden und besticht vor allem durch seine grosse Nachhaltigkeit. Die Infrastruktur ist hier bei uns ja vorhanden, die Kandidatur setzt auf Austragungsstätten, die zu 99 Prozent bereits bestehen. In Russland und Südkorea mussten dagegen Pisten und Skilifte extra für die Spiele gebaut werden.»

Mit diesen Argumenten hat Zenhäusern im März bereits im Walliser Kantonsparlament gepunktet – unmittelbar nach Ramons Gastauftritt hat der Grosse Rat dem 100-Millionen-Kredit für die Olympischen Spiele zugestimmt.

Dieses Geld will Zenhäusern auf der Piste vergolden: «Die Biografie von André Myhrer zeigt mir, dass ich in acht Jahren im allerbesten Slalom-Alter sein könnte. André hat in Pyeongchang mit 35 Gold gewonnen, ich werde 2026 dann 33 Jahre alt sein ...»

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