«Ich bin deutlich besser»
So erklärt Kambundji ihre Top-Leistungen in Tokio

Sprinterin Mujinga Kambundji holte vor zwei Jahren WM-Bronze. Die beiden Olympia-Finals von Tokio schätzt sie höher ein. Sie sagt: «Ich bin heute deutlich besser.»
Publiziert: 04.08.2021 um 20:06 Uhr
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Aktualisiert: 05.08.2021 um 09:25 Uhr
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Besser denn je: Mujinga Kambundji liefert in Tokio Top-Leistungen ab.
Foto: keystone-sda.ch
Emanuel Gisi aus Tokio

Wenn die grosse Leichtathletik-Bühne aufgebaut wird, ist Mujinga Kambundji (29) nicht weit. Und vor allem ist sie schnell. Bei diesen Olympischen Spielen ganz besonders: Im 100-m-Sprint rennt sie auf Platz 6, über 200 m auf Rang 7. Zwei Disziplinen, zweimal gegen höchstklassige Konkurrenz, zweimal im Final.

Eine Leistung, die in der Weltsportart Leichtathletik nicht hoch genug einzuschätzen ist. Kein Wunder sagt Kambundji über sich: Das ist die beste Mujinga aller Zeiten!

«Ich bin deutlich besser als vor zwei Jahren in Doha», erklärt sie. Ein bemerkenswerter Satz, schliesslich sprintete sie damals über 200 m zu WM-Bronze. «In Doha war ich an Medaillen gemessen erfolgreicher, aber hier habe ich ein ganz anderes Niveau bewiesen.» Kambundji zeigt in Tokio, dass sie mit der Weltklasse mithalten kann, egalisiert dreimal ihre Schweizer Rekorde. «Es fällt mir leichter, einen Vorlauf zu gewinnen und locker laufen zu können. Das war vor zwei Jahren nicht so. Mittlerweile werde ich von den Spitzenläuferinnen als Konkurrenz wahrgenommen. Ich habe eine ganz andere Konstanz, das will ich die nächsten Jahre weiterziehen.»

In Rio war Final noch nicht realistisch

Ein Versprechen, das die Sport-Schweiz gerne hört. Aus der Mujinga von 2014, die an der Heim-EM in Zürich mit Final-Einzügen über 100 und 200 m und trotz Staffelstab-Malheur sofort zum strahlenden Fan-Liebling wurde, ist die Weltklasse-Läuferin Kambundji geworden. Das zeigt sich auch im Vergleich zu den letzten Spielen in Rio. Kambundji: «Ich bin da hin und wusste: Ich will in den Halbfinal. Ein Final war nicht realistisch.»

Olympia 2020: Dürfen Kambundji und Del Ponte von Sprint-Medaille träumen?

Jetzt ist alles anders, jetzt ist sie eine von jenen im Olympia-Team, die den Karren ziehen müssen, die Resultate liefern sollen. Dass sie in ihrer Rolle als Teamleaderin nicht nur auf der Bahn aufgeht, sondern auch daneben, zeigt sich nach geschaffter Qualifikation für den Olympia-Final über 200 m. Als sie den Journalisten nach ihrem Lauf Red und Antwort steht, unterbricht sie das Gespräch kurz. Der Grund: Im TV wird live der Lauf des 400-m-Halbfinals des jungen Tessiner Toptalents Ricky Petrucciani gezeigt. Kambundji, ein Star des internationalen Sprints, die lang und breit über ihre grandiose 200-m-Finalquali reden könnte, wartet in einem der grössten Momente ihrer Karriere kurz, um mit einer Schweizer Nachwuchshoffnung mitzufiebern. Das hat Klasse.

Kambundji kann eine neue Stufe zünden

Hat sie die schnelleren Zeiten, von denen sie überzeugt ist, tatsächlich in den Beinen, kann auch auf der Bahn noch einmal eine neue Stufe gezündet werden. Zum Beispiel an den Weltmeisterschaften nächsten Sommer in den USA.

Noch aber ist es nicht so weit, noch hat sie bei Olympia mit der 4x100-m-Staffel etwas vor. Die Medaille liegt bereit. Kambundji hat sie jetzt schon mehr als verdient.

Sprint-Staffel mit neuem Schweizer Rekord
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Kambundji und Co in Top-Form:Sprint-Staffel mit neuem Schweizer Rekord
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