Gold, Silber und Bronze bei den Frauen. Dazu Silber bei den Männern. Der Schweizer Mountainbike-Triumph in Tokio ist geschichtsträchtig. Aber warum ist unser kleines Land in diesem Sport eigentlich so stark?
Die Wege zum Glück waren für alle Schweizer Cracks unterschiedlich. Hier Jolanda Neff, die schon fast alles gewann, nach einem Sturz um ihr Leben kämpfte und heute ganz oben steht. Da Sina Frei, das Talent, das wegen ihrer 1.51 m Körpergrösse nicht immer ernst genommen wurde. Dort Linda Indergand, stets auf leisen Sohlen und grossem Motor unterwegs. Und schliesslich Mathias Flückiger, der zehn Jahre lang Energie sammelte, um nun wie ein Tornado zu wirbeln.
Vier Schicksale, ja. Aber zufällig sind ihre Glanztaten nicht. Der Ursprung des Schweizer Mountainbike-Märchens geht auf Thomas Frischknecht zurück, dem Olympia-Zweiten von 1996. Damals war der Sport erstmals olympisch. Und schon bald galt er hierzulande als cool. Logisch. Denn: Auf kleinen Wegen durch den Wald rattern, über Steine fliegen, im Schlamm wegrutschen – welches Kind findet das nicht toll?
Die topografischen Voraussetzungen für den Mountainbike-Sport sind in der Schweiz ideal. Gleichzeitig befeuerte Frischknecht mit seinem Sieg weitere Karrieren. Es gab viele Rennen auf helvetischem Boden und laufend neue Idole – so wie Nino Schurter – und schon begann das Spiel von vorne. Ein Ende ist nicht in Sicht. Wir dürfen uns freuen!