Die russischen Landesfarben sind eindeutig zu identifizieren, an mancher Stelle wird noch provokant der Schriftzug «Russia» präsentiert - von den Konsequenzen des CAS-Urteils war am Mittwochabend in Moskau scheinbar wenig zu sehen, als Russland das Outfit seiner Olympia-Mannschaft für die Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) der Öffentlichkeit präsentierte.
Bei einer spektakulären Modenschau vor Dutzenden Zuschauern - ohne Abstände und Masken - wurde auch die russische Flagge geschwenkt und am Ende der Präsentation die Nationalhymne gesungen. Auf diese Elemente wird das Riesenreich in Tokio verzichten müssen. Wegen des Dopingskandals ist bei den beiden kommenden Olympischen und Paralympischen Spielen sowie Weltmeisterschaften kein Start unter russischer Flagge und mit russischer Hymne erlaubt.
Die Athletinnen und Athleten werden in Tokio unter dem Kürzel «ROC» für «Russisches Olympisches Komitee» antreten. Das Logo auf den Uniformen ist das des ROC, nicht das Staatswappen. ROC-Präsident Stanislaw Posdnjakow gab sich deswegen allerdings keineswegs betrübt. «Die Nationalflagge ist eine wichtige Motivation für unsere sportlichen Siege, und leider können wir sie nicht verwenden. Aber auch ohne viel Fantasie ist es möglich, die Nationalflagge durch die gezeigten Farben zu erkennen», sagte der viermalige Olympiasieger im Fechten.
Es sei in Abstimmung mit dem Ausrüster und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) gelungen, «dass die aktuelle Kollektion genehmigt wird und in Einklang mit dem CAS-Urteil steht.» Die Strafe des Internationalen Sportgerichtshofes gilt bis zum 16. Dezember 2022.
Russlands Sportminister Oleg Matysin erklärte: «Wir haben den Ehrgeiz, einmal mehr zu beweisen, dass unser Heimatland eine grosse Sportmacht ist. Ich wünsche allen viel Erfolg.» (SID)