Golubic nach Aus gegen Osaka
«Es war beängstigend – wie in einem Geisterhaus»

Die Schweizerin Viktorija Golubic (28) kann in der 2. Runde des Frauen-Einzels die Weltranglisten-Zweite Naomi Osaka nicht gefährden. Die Japanerin setzte sich mit 6:3, 6:2 durch.
Publiziert: 26.07.2021 um 05:33 Uhr
|
Aktualisiert: 26.07.2021 um 15:18 Uhr
1/5
Das Olympische Einzelturnier für Viktorija Golubic ist vorbei.
Foto: keystone-sda.ch

Viktorija Golubic kann sich in Tokio ab sofort auf das Doppelturnier konzentrieren. Die 28-jährige Schweizerin verliert gegen Naomi Osaka (WTA 2) trotz gutem Beginn 3:6, 2:6. «Shit happens», sagt Golubic danach kurz und knapp. «Ich muss diese Niederlage zuerst einmal verdauen.»

Golubic wehrt sich nach Kräften, wird von der Nummer 2 der Welt aber vor allem im zweiten Satz ausgespielt. «Ich habe die Bälle nicht so getroffen. Die Flugbahnen von Osaka waren schwierig aufzurechnen für mich», sagt Golubic, die trotz der Klatsche die Japanerin immer wieder mit Stoppbällen ärgern kann.

Die Lokalmatadorin lässt sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Selbst dann als Golubic im ersten Satz bis zum 3:3 mithält, und mehr Gewinnschläge als Fehler produziert. Doch dann verliert Golubic sieben Games in Serie und liegt im zweiten Durchgang mit 0:4 zurück.

«Volles Stadion wäre toll gewesen»

Die klare Niederlage Golubics überrascht, denn viele erwarteten in dieser Partie für Naomi Osaka den ersten seriösen Test. Schliesslich hat die Japanerin seit dem Ausstieg in Roland Garros fast zwei Monate lang kein Turnier mehr bestritten.

«Es wäre eine gute Chance gewesen, mehr zu zeigen – vor allem gegen so eine grosser Spielerin», so Golubic nach dem Abgang vom Centre Court. Von der Affiche selbst liess sie sich aber nicht beeindrucken. «Ein volles Stadion hier in Tokio mit Osaka wäre natürlich toll gewesen, aber heute war es wie in einem Geisterhaus – ein bisschen beängstigend.»

Machtdemonstration statt Test

Und Golubic verbesserte sich in dieser Saison schon auf Platz 50 der Weltrangliste, nachdem sie im letzten Jahr auf der Tour kein einziges Einzel hatte gewinnen können. Sie erreichte zwei Finals auf Hartplatz, gewann ein kleines Turnier (Saint-Malo) auf Sand und stand zuletzt in Wimbledon auf Rasen in den Viertelfinals.

Aus dem Test wurde für Osaka eine Machtdemonstration. Nach dem Ausscheiden der Australierin Ashleigh Barty scheint der Weg zur Goldmedaille über die Japanerin zu führen, die auch die letzten Grand-Slam-Turniere auf Hartplatz (US Open 2020, Australian Open 2021) gewann. (sda/sri)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?