Warholm pulverisiert den Weltrekord über 400 m Hürden
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Was für ein Lauf!Warholm pulverisiert den Weltrekord über 400 m Hürden

Entfesselter Norweger in Tokio
So stürmt Warholm zu seinem Wahnsinns-Weltrekord

Der Final der Männer über 400 m Hürden verkommt zu einer norwegischen Show. Karsten Warholm (25) siegt mit einer überragenden Zeit.
Publiziert: 03.08.2021 um 05:44 Uhr
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Aktualisiert: 03.08.2021 um 20:53 Uhr
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Warholm kanns kaum glauben, als er auf die Anzeige schaut.
Foto: Getty Images

Karsten Warholm ist mit einem Wahnsinns-Weltrekord zu Olympia-Gold über 400 m Hürden gestürmt. Der 25 Jahre alte Norweger verbesserte seine eigene Bestmarke gleich um 76 Hundertstel auf 45,94 Sekunden, danach zerriss sich der Weltmeister im Ziel das Trikot wie einst Diskuswerfer Robert Harting. Silbermedaillengewinner Rai Benjamin (USA) blieb mit 46,17 Sekunden ebenfalls deutlich unter dem alten Weltrekord. Bronze ging an den Brasilianer Alison Dos Santos (46,72).

«Das ist so verrückt», sagte Warholm, der erst am 1. Juli den alten Weltrekord des US-Amerikaners Kevin Young von den Olympischen Spielen 1992 - fast vier Jahre vor seiner Geburt - verbessert hatte: «Das ist mit Abstand der grösste Moment meines Lebens.»

Nur fünf Läufer in der Geschichte haben Zeiten unter 47 Sekunden erreicht, Warholm knackte als erster unglaubliche 46 Sekunden. «Ich habe wie ein verdammter Wahnsinniger trainiert», sagte Warholm: «Ich hatte letzte Nacht Mühe einzuschlafen, weil ich dieses besondere Gefühl in meiner Brust hatte. Es ist wie das Gefühl, das ich als Sechsjähriger an Heiligabend hatte. Ein Gefühl, von dem man nicht glaubt, dass man es noch einmal haben wird, wenn man älter ist. Aber ich hatte es letzte Nacht.»

Verlierer Benjamin weint vor Enttäuschung

Damit ist Warholm nun Europa- und Weltmeister sowie Olympiasieger. «Ich war so fokussiert darauf, die letzte Medaille in meiner Sammlung zu holen und jetzt ist alles komplett», sagte er: «Ich muss mir neue Ziele setzen, ich glaube, ich bin noch nicht fertig.»

Der geschlagene Benjamin weinte hinterher vor Enttäuschung. «Es ist schwer. Es schmerzt. Aber es ist, wie es ist», sagte der 24-Jährige: «Ich habe eine Medaille bekommen, aber es tut einfach weh zu verlieren.» (sid)

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