Beim Concours Complet in Tokio ereignet sich ein unfassbares Drama um den Schweizer Reiter Robin Godel. In der Nacht auf den ersten August ist der Freiburger auf seinem Pferd Jet Set unterwegs. Beim fünftletzten Sprung, einer Wasserkombination, zieht sich das Pferd einen schweren Bänderriss am rechten Vorderbein zu, wie Swiss Olympic in einer Medienmitteilung berichtet.
Die Verletzung ist verheerend, die Schmerzen für das Tier gross – weshalb Jet Set kurz darauf eingeschläfert werden muss. Der 14-jährige Wallach ist tot. Bis zu dem Drama hatte Jet Set im Gelände einen souveränen und fehlerfreien Auftritt gezeigt.
«Es war ein Sprung auf einem Hügel vor einer Wasser-Kombination. Bis da war nichts Auffälliges», beschreibt Equipenchef Dominik Burger das Drama. «Er sprang über die Kuppe und die Landung im Hang war etwas komisch. Doch mit dem Schwung nahm Jet Set noch zwei Sprünge. Danach blieb er stehen.»
«Robin ist unser Jüngster und extrem traurig»
Der erst 22-jährige Godel bleibt beim Unfall unverletzt. Doch die Tragödie trifft ihn natürlich hart. «Für den Reiter ist es eine Katastrophe. Man weiss zwar, dass so etwas passieren kann, will es aber nicht erleben», so Burger. «Er hat die Schwere der Verletzung sofort realisiert. Robin ist unser Jüngster und ist extrem traurig. Das wünscht man niemandem. Es ist für uns alle eine schwierige Situation.»
Godel nimmt auf Instagram Abschied von seinem Pferd. «Schweren Herzens bedauere ich den viel zu schnellen Abgang meines geliebten Jet-Sets. Jet war ein hervorragendes Pferd, das wieder einmal ein grossartiges Cross absolvierte», schreibt er. «Er ging dem nach, was er am liebsten tat: galoppieren und über die Hindernisse fliegen. Ich danke allen für die Unterstützung, ich bin tief berührt.»
Etwas anderes, als Jet Set einzuschläfern, ist nicht in Frage gekommen. Burger erklärt die Verletzung: «Jet Set hat sich die Bänder unterhalb des Fesselgelenks gerissen. Es ist eine seltene Verletzung, die ich so noch nie bei einem Eventing-Pferd erlebt habe. Es handelt sich um jene Bänder, die den Huf auf dem Boden halten. Das Pferd konnte funktionell nicht mehr richtig auf diesem Bein stehen.»
Schweizer Team startet am Montag
Das Schweizer Team wird am Montag beim abschliessenden Springen trotzdem antreten. Ersatzreiterin Eveline Bodenmüller wird mit Violine de la Brasserie zum Einsatz kommen.
Vor dem Drama um Godel hatten die beiden ersten Schweizer Paare Felix Vogg (31) mit Colero und Mélody Johner (37) mit Toubleu de Rueire gute Runden im anspruchsvollen Gelände gezeigt. Johner klassiert sich beim Geländeritt auf Platz 19, Vogg auf Platz 21 – die Schweiz liegt nun auf Platz 10 von 15.
Die 32. Olympischen Sommerspiele finden vom 23. Juli bis 8. August 2021 in der japanischen Hauptstadt Tokio statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.
Die 32. Olympischen Sommerspiele finden vom 23. Juli bis 8. August 2021 in der japanischen Hauptstadt Tokio statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.