Wenn die Schweizer Athletinnen und Athleten in gut einem Monat bei den Olympischen Spielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) auf Medaillenjagd gehen, müssen sie das nicht vor leeren Rängen tun.
Maximal 10'000 einheimische Zuschauer werden in den Wettkampfstätten zugelassen, das teilen die Olympia-Organisatoren am Montag mit. Allerdings gilt diese Entscheidung unter Vorbehalt: Sollten die Infektionszahlen in Japan wieder ansteigen, könnten die Wettbewerbe doch noch hinter verschlossenen Türen stattfinden.
«In Anbetracht der Regierungsbeschränkungen für öffentliche Veranstaltungen wird das Zuschauerlimit für die Olympischen Spiele auf 50 Prozent der Kapazität der Austragungsorte festgelegt, bis zu einem Maximum von 10'000 Personen in allen Wettkampfstätten», heisst es in der offiziellen Erklärung. Ausländische Zuschauer wurden bereits im März grundsätzlich ausgeschlossen.
Nur klatschen, nicht singen oder schreien
Die Atmosphäre wird natürlich trotzdem nicht mit der von Rio 2016 oder London 2012 zu vergleichen sein. Tokio befindet sich in einem «Notstand light». Der Verkauf von Alkohol ist derzeit nur bis 19 Uhr erlaubt, Restaurants und Bars müssen um 20 Uhr schliessen. Public Viewings während Olympia wurden am Samstag von der Regierung gestrichen.
Auch die Zuschauer in den Arenen müssen sich umstellen. Sie dürfen klatschen, sollen aber weder schreien noch singen und gleich nach dem Ende der Veranstaltungen nach Hause gehen. Und natürlich Masken tragen. Ein Infektionsrisiko stellen sie freilich trotzdem dar, auch wenn sich nur 10'000 Menschen im Olympiastadion verlieren, das für mehr als 68'000 Zuschauer Plätze bietet.
Wer überhaupt eine Eintrittskarte erhält, wird im Losverfahren ermittelt. Vor der pandemiebedingten Absage der Spiele im März 2020 waren mehr Tickets an japanische Fans verkauft worden, als nun Plätze verfügbar sind. (sid/red)