Steingrubers Geheimwaffe im Video
Mit diesem Sprung holt Giulia Olympia-Gold in Rio

Je schwieriger die Übung, desto grösser die Medaillenchancen bei Olympia. Deshalb stellt Giulia Steingruber ihren neuen Sprung vor.
Publiziert: 08.05.2016 um 23:44 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:05 Uhr
Simon Häring

Drei Mal hat Giulia Steingruber (22) bei Europameisterschaften schon Gold gewonnen. Doch bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen ging sie bisher immer leer aus.

«Gold – das ist der absolute Traum und das Ziel. Ich weiss, dass das extrem schwierig ist und immer schwieriger wird», sagt die Ostschweizerin. «Meine Übungen müssen schwierger werden und ich muss sauberer turnen.»

Seit Monaten arbeitet sie deshalb an ihrem neuen Sprung – einer, der nach ihr benannt werden soll. Und einer, der ihr bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro im August Gold bringen soll.

Es ist der Tschussowitina mit doppelter Schraube, einer halben Schraube mehr als üblich. Eine halbe Schraube – das bedeutet im Kunstturnen die Welt und entscheidet, ob Steingruber am Zuckerhut eine Medaille gewinnt.

Selbst im Sprung, reichte die Standardübung nicht aus, um mit den Amerikanerinnen und Asiatinnen mitzuhalten. Grund ist aber nicht etwa, dass Steingruber die Übung nicht sauber turnte, sondern der zu tiefe Ausgangswert.

Mit dem neuen Sprung steigert sie diesen und nährt damit die Hoffnung auf die erste Schweizer Kunssturn-Olympia-Medaille seit Donghua Lis Gold am Pferdpauschen vor 20 Jahren in Atlanta.

Ein neues Element einzustudieren, verlangt viel Geduld. «Aber es ist eine schöne Zeit. Etwas Neues zu lernen, gibt mir einen Adrenalinkick, denn unsere Trainings sind sonst sehr monoton. Ich mag es, meine Grenzen zu suchen», sagte Steingruber im März.

Ob sie den Sprung bereits an der Heim-EM in Bern (ab 25. Mai) zeigt, lässt sie noch offen: «Entscheidend ist das Bauchgefühl. Denn Angst ist ein schlechter Ratgeber.»

Die grosse Schwierigkeit besteht darin, dass Steingruber künftig blid landen muss, mit dem Rücken zum Tisch. Eine andere Wahl als diesen Poker hat sie nicht, bei ihren wohl letzten Olympischen Spielen zählt nur eine Medaille.

Mit dem zusätzlichen Element ist das mehr als nur ein verwegener Traum. Citius, altius, fortius – schneller, höher, stärker – getreu dem Olympischen Motto. Giulia, Gold liegt für dich bereit.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?