Springreiterin Sprunger darf im Einzel-Final nicht starten
«Schwierig, sich als Frau immer wieder zu behaupten»

Sie hat sich für den Einzel-Final vom Freitag in Rio qualifiziert. Dennoch darf Springreiterin Janika Sprunger nicht an den Start gehen und um Medaillen kämpfen.
Publiziert: 18.08.2016 um 21:17 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 12:15 Uhr
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Janika Sprunger versteht die Welt nicht mehr.
Foto: Screenshot SRF

Sie hat wässrige Augen. Für Janika Sprunger sind die Olympischen Spiele in Rio beendet. Obwohl sie sich für den Einzel-Final vom Freitag qualifiziert hat.

Nur, das haben auch Titelverteidiger Steve Guerdat, Romain Duguet und Martin Fuchs. Und weil bloss drei Reiter pro Nation an den Start gehen dürfen, hat Equipenchef Andy Kistler jemanden aus dem Quartett streichen müssen: Janika Sprunger.

«Ich kann es nicht nachvollziehen», sagt sie im «SRF»-Interview. «Man muss schon sagen, eine faire Entscheidung konnte es nicht geben. Trotzdem finde ich, dass es nicht mich und Bonne Chance hätte treffen sollen. Für das haben wir eine zu konstante Saison gehabt.»

Sprunger erklärt weiter: «Es ist schwierig, sich als Frau immer wieder zu behaupten.»

In den drei Qualifikations-Runden haben sich alle vier Schweizer neun Strafpunkte eingehandelt. Sprunger patzte wie Guerdat am Dienstag (beide acht Strafpunkte) und Mittwoch (beide ein Strafpunkt), die zwei sind zu Beginn fehlerfrei geblieben. Fuchs und Duquet leisteten sich in der ersten (vier Strafpunkte) und in der dritten (fünf Strafpunkte) Runde Fehler.

«Ausschlaggebend war das Abschneiden der Paare in der Nationenwertung vom Dienstag (2. Runde, Anm. der Red.) und Mittwoch (3. Runde, Anm. der Red.). Für mich war jedoch klar, dass Guerdat als amtierender Einzel-Olympiasieger die Chance erhalten soll, seinen Titel von London 2012 zu verteidigen», begründet Kistler in einer Medienmitteilung von Swiss Olympic seinen Sprunger-Verzicht.

Sprunger sagt gegenüber «SRF»: «Ich weiss, es ist nicht einfach, für keinen. Es hat sich aber niemand angehört, was ich dazu meine, wie ich das alles sehe.»

Am Freitag um 15.00 Uhr beginnt die erste Final-Runde. Dann können Guerdat, Duguet und Fuchs zeigen, dass Kistler die richtige Wahl getroffen hat.

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