Verband spricht Sanktionen aus
Kanada suspendiert Fussball-Trainerin nach Drohnen-Skandal

Der Drohnen-Skandal um das kanadische Frauen-Fussballteam hat Folgen: Das Nationale Olympische Komitee suspendiert die Trainerin Bev Priestman für die Spiele in Paris.
Publiziert: 26.07.2024 um 06:45 Uhr
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Aktualisiert: 26.07.2024 um 10:07 Uhr
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Bev Priestman darf bei Olympia nicht mehr an die Seitenlinie der Kanadierinnen stehen.
Foto: AFP
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AFPAgence France Presse

Nach dem Drohnen-Skandal müssen die kanadischen Fussballerinnen in Frankreich ohne ihre Cheftrainerin auskommen. Wie das Kanadische Olympische Komitee (COC) in der Nacht auf Freitag mitteilt, sei Bev Priestman für die gesamte Dauer der Sommerspiele von ihrem Amt suspendiert. Die 38-Jährige hatte wegen des Vorfalls am Donnerstag bereits das Auftaktspiel gegen Neuseeland (2:1) auf Eigeninitiative nicht von der Seitenlinie aus verfolgt, nun sprach ihr Verband Sanktionen aus.

«In den letzten 24 Stunden wurden uns zusätzliche Informationen über den Einsatz von Drohnen gegen Gegner vor den Olympischen Spielen in Paris 2024 zur Kenntnis gebracht», schrieb COC in einer Erklärung: «Im Lichte dieser neuen Enthüllungen hat Canada Soccer die Entscheidung getroffen, die Cheftrainerin der Frauen-Nationalmannschaft, Bev Priestman, für den Rest der Olympischen Spiele in Paris 2024 und bis zum Abschluss der unabhängigen externen Untersuchung zu suspendieren.»

Video-Analyst zu Haftstrafe verurteilt

Video-Analyst Joey Lombardi hatte mit einer Drohne das Training von Neuseeland ausgespäht, der Verband beschwerte sich, woraufhin der Analyst in Saint-Etienne festgenommen wurde. Er wurde mittlerweile zu einer Haftstrafe von acht Monaten verurteilt, die allerdings zur Bewährung ausgesetzt wurde. Auch Assistenztrainerin Jasmine Mander, der Lombardi Bericht erstattete, musste die Olympischen Spiele verlassen. Nun ging es auch für Priestman auf die Heimreise.

Bis zum Ende der Olympischen Spiele wird deshalb der bisherige Assistenztrainer Andy Spence das Cheftraineramt übernehmen. «Wir sind keine Betrügerinnen», sagte Verteidigerin Vanessa Gilles nach dem Auftaktsieg in Saint-Etienne: «Ehrlich gesagt war es nicht einfach. Es gab viele Emotionen, Frustration und Demütigung, weil es als Spielerin nicht unsere Werte und das widerspiegelt, was wir als Wettkämpferin bei den Olympischen Spielen repräsentieren wollen.»

Der neuseeländische Fussball-Verband hatte die Angelegenheit zudem an die Disziplinarkommission des Weltverbandes Fifa weitergeleitet.

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