Gerade für Sportlerinnen und Sportler ist die Ernährung ein wichtiger Faktor, um Höchstleistungen abliefern zu können. Bei den Olympischen Spielen in Paris lässt offenbar aber eben diese Verpflegung zu wünschen übrig. «Das Essen ist einfach nicht gut genug. Ich mag eigentlich Fisch, aber hier haben Leute Würmer in ihrem Fisch gefunden», motzt der britische Schwimm-Star Adam Peaty (29) im Interview mit «Inews».
Ein Bild oder offizielle Bestätigung über Würmer oder ähnlich verunreinigte Speisen gibt es nicht. Die Firma, die in Paris für das Essen der Athleten zuständig ist, will davon ebenfalls nichts wissen: «Es gibt keinerlei Beweise für diese Anschuldigung, obwohl es eine schwerwiegende ist.»
«Das Essen ist gelinde gesagt eine Katastrophe»
Peaty selbst kann den Beweis zwar nicht liefern – teilt aber weiter aus. So schimpft er über die Organisatoren, die aus Nachhaltigkeitsgründen 60 Prozent der Mahlzeiten fleischfrei gemacht haben – er behauptet, dass dies eine Strafe für die Athleten sei.
«Ich will Fleisch essen, ich brauche Fleisch, um Leistung zu erbringen, und das esse ich auch zu Hause, warum sollte ich also etwas anderes essen?», meint der Silbermedaillengewinner über 100 Meter Rücken weiter. «Wir haben hier die Besten der Besten dieser Welt – aber füttern sie nicht wie die Besten.»
Er ist nicht der Einzige
Peaty ist nicht der Einzige, der sich an diesen Spielen über die Verpflegung enerviert. «Das Essen ist gelinde gesagt eine Katastrophe», meinte etwa der deutsche Landhockeyspieler Christoph Rühr (30). Die US-amerikanische Kugelstosserin Raven Saunders bezeichnete das Essen als eine Enttäuschung. Die chinesische Delegation traute dem Essen gar nicht erst, flog eigene Köche und Lebensmittel ein.
Und wie sieht es bei der Schweizer Delegation aus? «Das Essen im Olympischen Dorf ist auch bei einigen Schweizer Athletinnen und Athleten ein Thema», sagt Alexander Wäfler, Sprecher Swiss Olympic, auf Blick-Anfrage. Allerdings falle die Kritik längst nicht so drastisch aus wie bei Peaty. «Ausserdem ist es so, dass eine relativ grosse Auswahl besteht, sodass letztlich alle verschiedene Gerichte finden, die ihnen schmecken.» In Sachen Ernährungsberatung würden die Athletinnen und Athleten auch mit jenen Personen zusammenarbeiten, die sie auch sonst betreuen. «Swiss Olympic hat in den externen olympischen Dörfern Châteauroux und Marseille jeweils einen Koch engagiert», so Wäfler. Und: «Die Athletinnen und Athleten haben die Gelegenheit, auch mal auswärts essen zu gehen und Abwechslung in den Speiseplan zu bringen. Dies wird auch im richtigen Mass genutzt.»