Morgane Métraux ging als Führende in die letzte Runde des olympischen Golfturniers. Mit einer enttäuschenden Schlussrunde verpasst sie eine Medaille aber deutlich. Gold sichert sich Lydia Ko (27) aus Neuseeland, mit der Métraux vor der letzten Runde den Spitzenplatz geteilt hat.
Und Métraux, die das Golfturnier vom Donnerstagmittag bis Samstagmittag mit Ausnahme von 100 Minuten ständig anführte, läufts am vierten Tag überhaupt nicht mehr nach Wunsch. Bogey am ersten Loch, Bogey am zweiten Loch, Triple-Bogey am fünften Loch.
Métraux fällt noch hinter Valenzuela zurück
Davon kann sie sich in der Folge nicht erholen. Zwar erspielt sich die Waadtländerin noch einige Putt-Chancen zum Birdie (ein Schlag unter Par), kann aber keinen davon nutzen. Da auch die Konkurrenz schwächelt, bleibt Métraux dennoch lange im Medaillenrennen – erst der Bogey auf Loch 14 besiegelt das Ausscheiden aus dem Kampf um Edelmetall.
Ohne den Druck auf den Schultern klappt es dann plötzlich doch mit den Birdies. Gleich zwei davon spielt Métraux auf den abschliessenden vier Löchern. Weil der Endspurt dann aber wieder misslingt, beendet Métraux das Turnier am Schluss nur auf dem 18. Platz (zwei Schläge unter Par). Damit fällt sie am Ende sogar noch hinter die zweite Schweizerin Albane Valenzuela, die mit einer sagenhaften vierten Runde (minus sieben) noch vom 32. auf den 13. Platz vorprescht. In der Endabrechnung steht bei Valenzuela ein Schlag weniger zu Buche als bei Métraux.
Medaillensatz komplettiert
Die Goldmedaille lässt sich Lydia Ko – eine gute Kollegin von Morgane Métraux – nicht nehmen. Die in Seoul geborene Neuseeländerin verfügt nun über einen kompletten olympischen Medaillensatz. Lydia Ko holte 2016 in Rio Silber und vor drei Jahren in Tokio Bronze. Ko führte sowohl bei den Amateurinnen (als 16-Jährige) wie bei den Profis die Weltrangliste an. Mit 18 war sie die jüngste Weltnummer 1 der Golfgeschichte. Sie ist auch die jüngste Siegerin an einem Turnier der LPGA-Tour.
Das Podest komplettieren die Deutsche Esther Henseleit, die mit einer phänomenalen Schlussrunde (sechs unter Par) in der Endabrechnung noch auf minus acht Schläge kommt, und die Chinesin Xiyu Lin (minus sieben Schläge).