Die Schützin Audrey Gogniat, die bisher einzige Schweizer Medaillengewinnerin in Paris, wird im Schweizer Haus gefeiert und dabei von den Emotionen überwältigt.
Kurz nach Audrey Gogniat betritt Bundesrat Ignazio Cassis die kleine Bühne im Schweizer Haus, gratuliert der 21-Jährigen und stellt ihr drei Fragen. Danach liest er einen Brief von Bundespräsidenten Viola Amherd vor. Darauf angesprochen sagt die Bronzemedaillengewinnerin mit dem Luftgewehr über 10 m: «Das bedeute mir viel. Ich bin einfach Audrey Gogniat, komme aus Le Noirmont, einem kleinen Dorf im Kanton Jura. Ich hatte nie gedacht, einmal von einem Bundesrat Gratulationen zu erhalten.»
Die ruhige Hand vom Nähen
Als sie sich danach bei ihrer Familie, Freunden und denjenigen bedankt, die sie unterstützt haben, kann sie die Tränen nicht zurückhalten. Auf die Frage, wie viel sie nach ihrem Coup geweint habe, antwortete sie: «Zu viel. Ich brauche noch etwas Zeit, um die vielen Emotionen, die ich nicht alle beschreiben kann, zu verarbeiten», gibt Gogniat zu. Dass nun viele etwas von ihr wollen und sie zahlreiche Interviews geben muss, das macht ihr nichts aus. «Das mag ich gerne, macht mir Freude.» Auf alle Nachrichten zu antworten, dafür hatte sie allerdings noch keine Zeit.
Den Gewinn von Bronze ist für sie «ein bisschen eine Überraschung, ich habe jedoch viel dafür gearbeitet. Es war nicht jeden Tag einfach.» Darüber, an welchem Ort sie die Medaille platzieren wird, hat sie sich noch keine Gedanken gemacht. Ausgefragt wird sie auch über ihre Hobbys, Malen und Nähen. Manchmal male sie etwas fürs Schiessen, etwas, das symbolisiere, woran sie arbeiten müsse. So nimmt sie an jeden Wettkampf eine kleine Zeichnung von ihr mit. Vom Nähen habe sie vielleicht die ruhige Hand.
Nun als Fan zurück nach Chateauroux
Obwohl die Olympischen Spiele für Gogniat vorbei sind, wird sie nach der Feier nach Chateauroux, den Ort, wo die Schiesswettbewerbe stattfinden, zurückkehren. Ihr Vater, der ebenfalls Schütze ist, hat dort eine Wohnung gemietet. Dann wird sie als Fan die Wettkämpfe anschauen. Ihre Zimmerkollegin Nina Christen, die ihr viele Tipps gegeben hat, tritt am Donnerstag als Olympiasiegerin von Tokio zur Qualifikation im Dreistellungskampf an.
Chateauroux liegt 273 km von Paris entfernt. Findet es Gogniat nicht schade, dass sie nicht im Olympischen Dorf in Paris einquartiert war? «Nein. Es war gut, dass wir in unserer Blase waren.» Nach den Interviews fand dann noch eine Feier im persönlichen Rahmen statt. So oder so bleibt sie das einfache Mädchen aus dem Kanton Jura.
Hier gibts den Ticker zum Nachlesen
Cassis hat sich wieder verabschiedet
Zum Abschluss wird Gogniat eine Plakette überreicht, die ihm Maison Suisse an der Wand hängen wird. Der offizielle Teil der Feier ist damit vorbei. «Danke und allen einen schönen Abend», verabschiedet sich die Bronzegewinnerin von den Anwesenden. Nachdem sie jetzt das Bad in der Menge noch kurz geniessen darf, geht es danach mit einem Familien-Znacht im Maison Suisse für Gogniat weiter.
«Ich will ihnen auch ein paar Fragen stellen»
Der Bundesrat übt sich ein bisschen als Interviewer. Woher ihre Leidenschaft für den Sport komme, fragt er Gogniat. «Auch von meinem Vater. Schon als ich klein war, konnten wir ganze Wochenende auf dem Schiessstand verbringen.»
Wann es die nächste Medaille gäbe, fragt Cassis zum Abschluss verschmitzt. «Ich weiss es nicht», lächelt Gogniat diese souverän weg, bevor der Bundesrat das anwesende Publikum nochmals zu einem grossen Applaus animiert.
Cassis: «Riesiges Vergnügen»
Jetzt ist auch Aussenminister Iganzio Cassis angekommen. Es sei ein «riesiges Vergnügen» für ihn hier zu sein, so der Bundesrat.
«Es ist unglaublich»
Gogniat gibt ein kurzes Interview auf der Bühne, erklärt wie überwältigend die Stunden seit dem Bronzegewinn verlaufen sind. Danach wird auf dem Bildschirm der Moment eingeblendet, in dem sie die Medaille geholt hat sowie ihre Emotionen bei der Siegerehrung danach. Gogniat geniesst den Moment sichtlich, kämpft mit den Freudentränen.
Da kommt unsere Bronzegewinnerin
Da kommt Audrey Gogniat durch die Tür der Schweizer Botschaft in den Garten, wo das Maison Suisse steht. Zu «Hall of Fame» von The Script, tosendem Applaus und einigen Kuhglocken geht sie auf die Bühne.
Applaus wird geübt
Es wird lauter im Maison Suisse. Ist das bereits der Applaus für die Bronzegewinnerin? Nein, um die Wartezeit vor Ort zu überbrücken, wird der Moment der Ankunft vor simuliert.
Leichte Verspätung
Die Ankunft von Gogniat verzögert sich ein wenig. Es ist also ein bisschen Geduld gefragt.
Mit der Familie schon gefeiert
Im kleinen Rahmen hat Audrey Gogniat ihren grossen Erfolg in Chataureux, dort wo die Wettkämpfe der Schützen stattfinden, schon mit der Familie gefeiert. Jetzt kommt die Feier im grossen Stile mit zahlreichen Zuschauern im Maison Suisse. Die Familie ist natürlich auch heute mit dabei. Die Entourage von Gogniat umfasste übrigens rund 30 Leute.
Bronze-Heldin wird gefeiert
Es sind bisher noch nicht die Olympischen Spiele für Schweizer Athleten gewesen. Umso wichtiger, dass jene Medaillen gefeiert wird, die wir in der Tasche haben. Ab 18.30 Uhr wird Bronze-Schützin Audrey Gogniat (21) im Maison Suisse erwartet und soll für den 3. Platz im 10 m Luftgeweher-Schiessen gebührend gefeiert werden.
Auch Bundesrat Ignazio Cassis (63) wird der kleinen Feier beiwohnen. Er besucht heute und morgen die Olympischen Spiele in Paris.