Wie viele Rückschläge muss das Schweizer Olympia-Team denn noch verkraften? Stefan Küng? Out! Roger Federer? Out! Belinda Bencic? Out! Drei absolute Top-Cracks, die unter normalen Umständen grosse Medaillen-, wenn nicht sogar Gold-Kandidaten wären für die Olympischen Spiele in Rio (5. Bis 21. August). Doch einer nach dem anderen muss wegen Verletzungen Forfait erklären.
Küng erwischte es im Juni während der Schweizer Meisterschaft. Becken-Fraktur, Schlüsselbeinbruch, gebrochene Mittelhand. Der Bahnrad-Vierer wird ohne ihn chancenlos sein.
Federer quälte sich seit seiner Meniskus-Operation im Februar durch die Saison, zog nun kurz vor Rio die Reissleine.
Zuletzt nun Bencics Forfait. Auch sie seit Monaten von Verletzungen geplagt. Der Trainingsrückstand für Rio ist nun zu gross.
Es ist vorläufig der letzte Schock in dieser schwarzen Serie. Und bleibt es hoffentlich auch. Denn viel kann die Schweizer Olympia-Delegation nicht mehr verkraften, wenn das Ziel von fünf Medaillen erreicht werden soll.
Denn auch andere Hoffnungsträger mussten schon einstecken diese Saison. Allen voran Nicola Spirig, die Anfang März verunfallte und sich einen mehrfachen Mittelhandbruch zuzog. Seither kämpft sie sich zurück, bewegt sich oftmals über dem Limit. Erfolgreich, wie es scheint. Doch wer kann schon erahnen, wie sich die aussergewöhnliche Vorbereitung auf den Tag X auswirkt.
Da ist auch Jolanda Neff. Eigentlich fast unschlagbar auf dem Mountainbike, erlebt sie an der WM vor vier Wochen einen herben Dämpfer, wird nur Achte. Danach offenbart sie starke Rückenschmerzen: «Die spüre ich schon länger. Manchmal sind sie schlimmer, manchmal weniger.» Spielt der Rücken in Rio voll und ganz mit?
Und da wäre noch der Leichtgewichtsvierer. Unser Parade-Boot hat in den letzten beiden Jahren fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Doch im Mai zog sich Ruderer Mario Gyr einen Rippenbruch zu, geriet in Trainingsrückstand. Wird der Vierer für Rio wieder auf dem Höhepunkt sein?
Trotz der vielen Verletzungen und Absagen: Verzagen bringt nichts! Noch haben wir genügend Hoffnungsträger am Start, um die schwarze Serie mit Medaillen vergessen zu machen.