Anastasia Brysgalowa hat während der Olympischen Spiele Tausende Fans gewonnen. Die schöne russische Curlerin verzauberte während der ersten Woche Pyeongchang und die Welt. Sie wurde mit Bronze im Mixed-Curling belohnt. Und muss jetzt um ihre Medaille bangen.
Am Sonntag folgt nämlich der Schock. Ihr Mann und Curling-Partner Alexander Kruschelnizki ist nach dem Bronze-Spiel positiv auf das verbotene Herzmittel Meldonium getestet worden. Dies berichten russische Medien. Kruschelnizki hat seine Akkreditierung gemäss «Inside the games» bereits abgegeben und ist für die Eröffnung der B-Probe, die noch am Montag erfolgen soll, nach Seoul gereist.
«Ich weiss von all dem nichts»
Ausgerechnet ein Russe also – oder ein «Olympischer Athlet aus Russland (OAR)». Denn die Russen müssen wegen des Staatsdopingskandals von Sotschi 2014 bei den aktuellen Spielen unter neutraler Flagge antreten.
Am 24. Februar will das IOC darüber entscheiden, ob Russland bei der Schlussfeier mit eigener Flagge einlaufen darf. Die zwei Hauptkriterien: Sie müssen sich an die Verhaltensregeln halten. Und 15 Millionen Dollar für den Anti-Doping-Kampf beisteuern. Doch auch wenn Kleidung und Flagge schon bereitliegen, ist der stilvolle Abgang nach dem neusten Skandal natürlich gefährdet.
Konstantin Wybornow, den Sprecher der OAR, bestätigt den positiven Befund, nennt aber keinen Namen. «Ich weiss von all dem nichts», wird Kruschelnizki von «Sport Express» zitiert. Sein Trainer Dimitri Melnikow sagt: «Alexander hat das Mittel bis 2016 genommen, bis es verboten wurde. Seitdem nicht mehr.» Meldonium ist das gleiche Mittel, das Maria Scharapowa bei den Australian Open 2016 zum Verhängnis wurde.
Verbotene Substanz ins Getränk gemischt?
Kruschelnizki hat übrigens eine Ausrede parat, wie das Mittel den Weg in seinen Körper gefunden haben könnte. Der 25-Jährige glaubt gemäss «Inside the Games» an eine Attacke eines Teamkollegen. Demnach soll ihm ein Kollege, der nicht für die Spiele nominiert wurde, die verbotene Substanz vor den Spielen ins Getränk gemischt haben. Dieser Anschuldigung geht der russische Verband derzeit nach.
Die grosse Frage in Curling-Kreisen ist aber eine andere. «Ich denke, die meisten Leute lachen und fragen sich, wofür Curler Doping brauchen könnten. Und ich frage mich das selber auch», sagt Madeleine Dupont, Skip im dänischen Team, gegenüber «Reuters». «Ich bin nicht sicher, was Dopingmissbrauch im Curling bringen könnte.»
Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.
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