So langsam scheint Licht ins Dunkle zu kommen.
Sind Ryan Lochte, James Feigen, Gunnar Bentz und Jack Conger tatsächlich am Sonntag in Rio von als Polizisten verkleideten Kriminellen überfallen und ausgeraubt worden? Die brasilianische Polizei ist sich sicher: Alles Lüge!
Nicht nur das Überwachungs-Video, das die vier US-Schwimmer um sieben Uhr morgens, drei Stunden nach dem angeblichen Überfall, gut gelaunt zeigt, macht die Ermittler stutzig, auch die heutigen Zeugen-Aussagen und ein Tankstellen-Video decken sich nicht mit ihrer Geschichte.
Gestützt auf die Zeugen soll sich das Szenario folgendermassen abgespielt haben:
Lochte und Co. randalieren an einer Tankstelle. Angetrunken.
Ein Wachmann nimmt Kenntnis davon, will die vier zur Rede stellen und bis zum Eintreffen der Polizei an Ort und Stelle halten. Er zückt darum eine Pistole.
Doch offenbar kann man sich einigen. Die Schwimmer kommen für den angerichteten Schaden auf, sie dürfen gehen. Um den Vorfall zu vertuschen, sollen sie dann die Überfall-Geschichte erfunden haben.
Jetzt ist alles aufgeflogen!
Die Reisepässe von Bentz und Conger wurden eingezogen. Sie durften diese Nacht heimfliegen, nachdem sie vier Stunden lang von der Polizei befragt wurden und alles zugaben.
Der sechsfache Olympiasieger Lochte hatte Glück, er ist gerade noch rechtzeitig nach Hause zurückgekehrt. Der Pass von Feigen wurde noch nicht freigegeben.
Das US-Olympia-Komitee hat sich in einer offiziellen Mitteilung mittlerweile öffentlich bei den Olympia-Verantwortlichen und allen Brasilianern für das Verhalten seiner Sportler entschuldigt und den Schwimmern mit Konsequenzen gedroht.
Den vier Schwimmern droht wegen Vortäuschung einer Straftat ein halbes Jahr Gefängnis oder eine Geldbusse.