Tschechen zu stark
Schweizer Nati muss in die Olympia-Zwischenrunde

Die Schweiz verliert ihr zweites Gruppenspiel und muss den Umweg über die Zwischenrunde nehmen. Dort kommts zum Klassiker.
Publiziert: 18.02.2018 um 07:53 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:00 Uhr
Emanuel Gisi und Dino Kessler

Schneller, härter, stärker – Tschechien setzt sich dank drückender Überlegenheit gegen die Schweiz durch und steht als Gruppenerster direkt im Viertelfinal. Im Alles-oder-nichts-Spiel am Dienstag trifft die Schweiz im Klassiker auf Deutschland (am Dienstag).

Im letzten Gruppenspiel erhält die Schweiz bei numerischem Gleichstand nie Zugriff auf die Partie, die physisch, läuferisch und technisch überlegenen Tschechen dominieren die Zweikämpfe in allen Zonen nach Belieben. Rüfenachts zwischenzeitlicher Ausgleich (15.) kommt direkt im Anschluss an eine 4-minütige Überzahlphase zustande.

Die Entscheidung fällt trotz deutlicher Überlegenheit der Osteuropäer erst  in der 44. Spielminute: Ambri-Stürmer Kubalik bezwingt nach einem Puckverlust Eric Blums den mit Abstand besten Schweizer, Torhüter Jonas Hiller. Der Bieler hält seine Mannschaft vor allem im zweiten Abschnitt mit zahlreichen Paraden im Spiel. Die beiden Tore zum 3:1 und 4:1 (jeweils ins leere Tor) sind bloss noch Zugabe. 

Wieder schwach: Das Unterzahlspiel. Repik erzielt das 1:0 per Direktschuss, inmitten von vier Schweizern aus bester Abschlussposition. Viel zu einfach.

«Nicht schlau genug»

Nationaltrainer Patrick Fischer zeigt sich alles andere als zufrieden: «Ich habe viele Dinge gesehen, die mir nicht gefallen haben. Vom allerersten Einsatz an, in dem wir die Scheibe verlieren. Wir hatten viele Powerplay-Gelegenheiten. Da haben wir es nicht geschafft, eine Führung herauszuarbeiten. Im Grossen und Ganzen haben wir gekämpft, aber wir waren nicht schlau genug.»

Die Niederlage müsse nun zuerst verdaut werden. «Ich bin angepisst. Man kann es nach einem Drittel sagen, nach zwei Dritteln sagen – wenn man es im dritten Drittel immer noch gleich macht, dann fehlt einfach der Fokus.» Die Konsequenz: Spieler wie Untersander oder Praplan verbringen einen grossen Teil des Schlussdrittels auf der Bank. «Wir haben es zweimal gegen stärkere Gegner nicht geschafft, hart und schlau zu spielen.» Wenn man das am Dienstag tue, sehe es auch wieder besser aus.

Rüfenacht hat Stöcke gefressen

Schwer gezeichnet vom Spiel ist Thomas Rüfenacht. Der einzige Schweizer Torschütze des Tages verliert ein paar Zähne: «Ich habe vier hohe Stöcke gefressen heute. Drei Zähne sind raus, dazu habe ich eine kaputte Lippe.» Der SCB-Flügel befindet die Schweizer Leistung gegen Tschechien immerhin besser als gegen Kanada. «Aber wir waren zu langsam, haben die Lösung nicht gefunden. Wir müssen schneller auf die freiliegenden Scheiben gehen, den Puck aus der Zone bringen und selber Druck entwickeln. Aber das haben wir nicht geschafft, sie kamen immer gleich wieder zurück. Das war nicht gut von uns.»

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Gegen Achtelfinalgegner Deutschland erwartet Rüfenacht ein Spiel gegen «eine physisch starke Mannschaft, die vielleicht nicht das Talent der Top-Teams hat, aber um jeden Zentimeter kämpft. Aber wenn wir da nicht bereit sind, hart zu arbeiten, kommen wir auch gegen die unter die Räder. Wir müssen unser Spiel über 60 Minuten durchziehen, dann diktieren wir das Geschehen.»

Hiller: «Für etwas mache ich ja Sommertraining»

Der Gewinner des Olympia-Turniers ist bisher Goalie Jonas Hiller. Auch gegen die Tschechen zeigt er starke Paraden. «Ich bin zufrieden, wie es mir läuft, aber klar ist man nicht glücklich, wenn man verliert. Wir hatten unsere Chancen, am Ende haben viele kleine Dinge entschieden.»

Dass er kaum Pausen bekommt, störe ihn nicht:  «Wenns dir gut läuft, machst du dir nicht so viele Gedanken darüber. Jetzt haben wir wahrscheinlich einen Tag Pause und danach hoffentlich wieder zwei Spiele in zwei Tagen. Das wird physisch sicher anspruchsvoll. Aber ich mache ja für etwas Sommertraining.»

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Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.

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