Zur Frauen-Hockey-Nati
Das sollte dem Verband zu denken geben

Die Schweizer Frauen-Nati ist leistungsmässig näher an Top-Nationen. Doch das ist nicht primär der Verdienst von Swiss Ice Hockey: Die Hälfte dieses Olympia-Teams ist im Ausland engagiert.
Publiziert: 16.02.2022 um 18:31 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2022 um 04:29 Uhr
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Blick-Sportreporterin Nicole Vandenbrouck berichtet vom Olympia-Hockeyturnier in Peking.
Foto: Thomas Meier
Nicole Vandenbrouck aus Peking

Unsere Frauen-Nati beschert der Hockey-Schweiz – einmal mehr – schöne Olympia-Emotionen. Für die zweite Bronze-Medaille nach 2014 fehlt nur ein Sieg gegen Finnland. Russland hat sie im Viertelfinal ausgeschaltet. Zu diesen Nationen haben die Schweizerinnen in den letzten Jahren leistungsmässig aufgeschlossen.

Lob und Applaus dafür darf sich aber nicht primär unser Verband einstreichen! Denn: Wollen sich unsere Schweizerinnen weiterentwickeln in starken Ligen und sich mit Spielerinnen auf hohem Niveau messen, müssen sie ins Ausland – leider. Die beste Schweizer Liga (SWHL) kann nicht mithalten. Die Hälfte des jetzigen Olympia-Teams ist in Nordamerika oder Schweden engagiert. Das sollte dem Verband zu denken geben.

Im Hinblick auf diese Winterspiele hat sich Daniela Diaz als Managerin der Frauen-Teams fürs Frauen-Hockey eingesetzt. Mit dem Leistungszentrum OYM in Cham ZG wurde eine Trainings-Basis geschaffen, die den Spielerinnen bessere Bedingungen bietet. Doch Diaz verlässt Swiss Ice Hockey. Mangels Perspektiven und Unterstützung. Eine Nachfolge ist nicht in Sicht – und vielleicht auch nicht gewollt. Auf diese Position zu verzichten, wäre aber ein katastrophaler Fehler. Und ein Hohn gegenüber dem Frauen-Sport.

Es ist zu befürchten, dass man auch nach diesen Winterspielen – die Frauen schneiden zum dritten Mal in Folge besser ab als die Männer – nicht mehr für die Nachhaltigkeit und Weiterentwicklung tun wird. Dabei ist genau das die Aufgabe des Verbandes.

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