Neue Vorwürfe im Doping-Fall Walijewa
Jetzt geht es auch um Rassismus

Nächster Akt im Doping-Fall rund um Russlands Eiskunstlauf-Wunderkind Kamila Walijewa (15). Jetzt erhebt die gesperrte US-Sprinterin Sha'Carri Richardson Rassismusvorwürfe.
Publiziert: 14.02.2022 um 21:30 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2022 um 15:44 Uhr
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Russland glaubt, dass ein Medikament des Grossvaters verantwortlich für die positive Doping-Probe von Kamila Walijewa ist.
Foto: keystone-sda.ch

Die russische Doping-Affäre im Eiskunstlauf hält die Sport-Fans weiter in Atem. Es geht um einen Grossvater und seine Medikamente, um Rassismus-Vorwürfe und um die Frage, wer überhaupt eine Medaille gewinnen kann.

Doch der Reihe nach: Russland sucht nach Erklärungen für den positiven Test von Kamila Walijewa (15) und scheint fündig geworden zu sein – es kommen neue Details ans Licht, wie das IOC-Mitglied Denis Oswald bestätigt. «Sie argumentieren, dass die Verunreinigung mit einem Produkt stattfand, das ihr Grossvater genommen hat», sagt der Schweizer. Der Grossvater nehme Medikamente für sein Herz und dabei sei es zu einer Verwechslung gekommen, heisst es weiter.

Russlands Eiskunstlauf-Wunderkind Kamila Walijewa hat sich am Montag erstmals zur der ganzen Doping-Thematik geäussert. «Diese Tage waren sehr schwierig für mich. Ich bin glücklich, aber gleichzeitig emotional müde», sagte sie dem russischen Staatsfernsehen und weinte dabei.

Richardson: «Der einzige Unterschied ist, dass ich schwarz bin»

Die 15-Jährige darf am Dienstag im Capital Indoor Stadium trotz eines positiven Dopingtests zum Kurzprogramm antreten, die Kür wird am Donnerstag gelaufen. «Dies sind Tränen des Glücks, aber wahrscheinlich auch der Trauer», sagte Walijewa. Sie sei froh, Russland weiterhin repräsentieren zu können.

Das finden aber längst nicht alle toll: Die Welt-Antidoping-Agentur Wada hat den Entscheid des internationalen Sportgerichtshofes CAS, Walijewa mit Blick auf ihr junges Alter und damit verbundenem zusätzlichem Schutz nicht zu sperren, hart kritisiert. US-Sprintstar Sha'Carri Richardson (21), die vergangenen Sommer nach einem positiven Marihuana-Test die Sommerspiele in Tokio gesperrt verpasste, erhebt sogar Rassismusvorwürfe. «Der einzige Unterschied, den ich zwischen ihr und mir sehe, ist, dass ich eine schwarze, junge Frau bin.»

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Was passiert, wenn sies aufs Podest schafft?

Walijewa war am 25. Dezember bei den russischen Meisterschaften positiv auf die verbotene Substanz Trimetazidin getestet worden. Das Ergebnis lag jedoch erst nach dem Sieg im olympischen Teamwettbewerb am 8. Februar vor. Die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA hob die verpflichtende Suspendierung nach einem Einspruch auf – dagegen waren das Internationale Olympische Komitee, die Welt-Anti-Doping-Agentur und die ISU vorgegangen. Die Ad-hoc-Kammer des CAS wies den Einspruch am Montag zurück.

Sollte Walijewa in der Pekinger Einzelkonkurrenz aufs Podium kommen, werden die Medaillen bis zur Klärung des Falles nicht vergeben. (AFP/mam)

Olympische Winterspiele in Peking

Die 24. Olympischen Winterspiele finden vom 4. bis 20. Februar 2022 in der chinesischen Hauptstadt Peking statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.

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