«Der zusätzliche Ruhetag hat Michelle Gisin geholfen»
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Bernhard Russi ist sich sicher:«Der zusätzliche Ruhetag hat Michelle Gisin geholfen»

Russi über Kombi-Triumph
Darum waren Gisin und Holdener besser als Shiffrin

Die Abfahrt war solide, der Slalom ein Feuerwerk – und am Schluss stehen Michelle Gisin und Wendy Holdener auf dem Kombi-Podest. Das war Weltklasse, schreibt Blick-Ski-Experte Bernhard Russi.
Publiziert: 17.02.2022 um 16:21 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2022 um 16:34 Uhr
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Strahlende Schweizerinnen: Michelle Gisin (r.) holt in der Kombination Gold vor Wendy Holdener.
Foto: DUKAS
Bernhard Russi

Was Michelle Gisin und Wendy Holdener am Donnerstag gezeigt haben, war begeisternd, elektrisierend und einmalig. Sie haben die ganze Konkurrenz in dieser Alpinen Kombination in Grund und Boden gefahren.

Die Abfahrt war von beiden solide. Im Slalom aber zündeten sie ein Feuerwerk am absoluten Limit. Der Wille zum Sieg und die Bereitschaft, alles zu geben, stand in perfekter Symbiose mit ihrem Können. Normalerweise spricht man darüber, zentral über dem Ski zu stehen, und meint dabei die Körperposition. In der Olympia-Kombi aber waren der Geist, die Einstellung und das Vertrauen zentral.

Die Behauptung, dass man nur so gut sei, wie es die Gegnerinnen zulassen, darf bei diesem Schweizer Doppelsieg nicht aufgestellt werden. Egal, wer hinter Michelle und Wendy liegt, egal, wie viele am Start waren und nicht im Ziel: Das war Weltklasse.

Shiffrin zeigte ganze Saison Schwächen

Mikaela Shiffrins Olympiaauftritt zeigt, wie nahe Erfolg und Niederlage beieinanderliegen. Und vor allem, wie wichtig es ist, dass die Einstellung mit dem momentanen Können übereinstimmen muss. Shiffrin zeigte bereits die ganze Saison Schwächen, erreichte nie ihre frühere Überlegenheit. Trotzdem war sie in mindestens drei Disziplinen die absolute Topfavoritin. Für die Medien, die Fans, auch für mich und vor allem auch für sie selbst.

Weil alle nicht wahrhaben wollten, dass ihre Feinmotorik nicht mehr die Gleiche ist wie vor zwei Jahren. Ohne abzuwarten, was da unten zwischen Schnee und Ski geschieht, war Shiffrin in Gedanken und mit dem Willen immer voraus – und eben nie zentral. Sie gab sich gar nie die Möglichkeit zu zeigen, was sie konnte.

Das war der grosse Unterschied zu Michelle Gisin und Wendy Holdener.

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