Kommentar zum Rücktritt von Cologna
«De wär glaub no en glatte Cheib!»

Blick-Sportchefin Steffi Buchli (und ihre Nachbarin) zum Rücktritt von Dario Cologna.
Publiziert: 20.02.2022 um 14:39 Uhr
1/11
Blick-Buchli kommentiert zum olympischen Karrierenende von Dario Cologna:
Foto: Blick/Thomas Meier

Mit Dario Cologna verabschiedete sich der erfolgreichste Schweizer Langläufer von der olympischen Bühne. Viermal Olympia-Gold, ein Weltmeistertitel, 26 Weltcupsiege, viermal gewann der Münstertaler ausserdem den Gesamtweltcup.

Er sei «en Normale», sagt meine Nachbarin, bodenständig, zurückhaltend, anständig. Er war nie ein Schnurri, sagt aber jeweils ziemlich direkt, wenn ihm etwas nicht passt.

Das Lachen auf den Stockzähnen

Cologna hatte immer diesen Schalk im Nacken, das Lachen auf den Stockzähnen. Uns, die Medien, hat er stets auf Distanz gehalten. Dass einige ihm deshalb das Label «Langweiler» geben, ist nicht fair. Ich habe Cologna in all den Jahren immer wieder getroffen und dachte mir immer: Der wär glaubs «no en glatte Cheib». Die, die ihn wirklich kennen, haben mir längst bestätigt, dass er das ist.

Eine Maschine auf Hochtouren

Wir sind eine kleine Ski-Nordisch-Nation. Dass die Schweiz ein Produkt Dario Cologna hervorgebracht hat, ist wie ein Sechser im Lotto. «Wie der Federer, einfach mit zwei Lättli», bringts die Nachbarin auf den Punkt. Cologna war über fast zwei Jahrzehnte Erfolgsgarant, eine Maschine auf Hochtouren. Er ist (gleichauf mit Simon Ammann) der erfolgreichste Schweizer Winter-Olympia-Athlet.

Ein letztes Weltcuprennen wird er noch laufen, dann ist Schluss. Wir verneigen uns noch einmal vor Dario Cologna. Meine Nachbarin wünscht ihm «endlich mehr Zeit mit dem Baby». Ich füge gerne zwei Dinge an: Möge er raschmöglichst diesen bellenden Husten loswerden. Und: An diesen Körper, der nur Höchstleistung kennt, ein herzliches: «Und jetzt chills mal!».


Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?