Es sind grosse «Schlittschuhstapfen», in die Lukas Britschgi hier in Peking tritt. Erstmals seit Stéphane Lambiel 2010 in Vancouver (Ka) betritt ein Schweizer Eiskunstläufer wieder Olympia-Eis. Doch kaum kommt dieser Vergleich zur Sprache, winkt der Schaffhauser ab. «Ich vergleiche mich nicht gerne mit Lambiel. Er lief auf einem anderen Niveau, hatte ein anderes, einmaliges Charisma», sagt Britschgi. Der 23-Jährige weiss, was er will. «Mein eigenes Ding machen. Und selbst ein Vorbild sein für junge Eiskunstläufer, wie Lambiel lange eines für mich war.»
Britschgi ist ein Spätzünder. Seine Premiere an einem Grossanlass gab er 2019 an der EM in Minsk (31. Platz). Seine Entwicklung danach ist beeindruckend. An der WM 2021 in Stockholm sicherte er mit einem 15. Rang den Olympia-Quotenplatz für die Schweiz. Das nahm ihm Druck, «und gab mir viel Energie». Vor drei Wochen an der EM in Tallinn wurde er starker Elfter. Erhöht das seine Zielsetzung für Olympia? «Ich setzte mir keinen Rang als Ziel, möchte mich nicht über einen Platz definieren.» Dennoch ist er selbstbewusst: Sowohl im Kurzprogramm als auch in der Kür möchte er eine neue persönliche Bestleistung realisieren. «Dafür habe ich das Potenzial.»