Die Olympischen Spiele in Paris sind eröffnet. Kurz nach 19.30 Uhr wird auf einer Brücke eine spektakuläre Rauch-Show in den französischen Nationalfarben Blau, Weiss und Rot gezündet. Es ist der Startschuss für die grösste Eröffnungsfeier der olympischen Geschichte. Sie dauert rund vier Stunden und findet zum ersten Mal nicht in einer Arena statt.
Bevor die Bühne den Athletinnen und Athleten gehört, lassen sich zunächst IOC-Präsident Thomas Bach und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron feiern. Sie geben sich die Hand und umarmen sich auf der Tribüne. Natürlich gross eingefangen von den TV-Kameras.
Wetter trübt Freude nicht
Während die ersten Boote mit den Nationen darauf ihre Fahrt über die Seine beginnen, setzt der Regen ein. Der Freude der Sportlerinnen und Sportler tut das keinen Abbruch. Sie singen, tanzen und jubeln auf ihren Booten. Einige Nationen teilen sich ein Schiff. Tolle Bilder. Tolle Emotionen. Das macht Lust auf mehr.
Um 21.38 Uhr erscheint die Schweizer Delegation auf dem TV-Bildschirm. Angeführt von Nina Christen und Nino Schurter, die die Fahne tragen. Da sind die Hunderttausenden von Zuschauern am Ufer längst unter ihren Regenschirmen verschwunden.
Eklat auf deutschem Boot
Bei den Deutschen sorgte das Wetter indes für einen Eklat. Im strömenden Regen wollten gemäss «Bild» fünf deutsche Athleten vom Deck runter, um sich aufzuwärmen. Sicherheitsleute sollen das aber nicht zugelassen haben – aufgrund der TV-Bilder. Schliesslich solidarisierte sich die gesamte deutsche Delegation mit den Sportlern und verliess geschlossen das Oberdeck. Nachdem das Boot angelegt hatte, seien alle schnell von Bord gegangen.
Minions sorgen für Unterhaltung
Als die Boote ihre sechs Kilometer lange Strecke zurücklegen, sorgen zusätzliche Show-Elemente für Unterhaltung. So werden zum Beispiel die Minions gezeigt oder eine Modeshow veranstaltet. Axelle Saint-Cirel singt die Marseillaise. Sie steht dazu auf dem Grand Palais.
Während die Athleten ihr Leben lang von diesem Erlebnis erzählen werden, ist es für die Fernsehzuschauer nichts für die Ewigkeit. Nach dem 20. Boot lässt der Wow-Effekt merklich nach. Irgendwann hofft man nur noch, dass sich die Athleten bei dem Regen keine Erkältung holen. Am Samstag stehen schliesslich die ersten offiziellen Wettkämpfe an.
Ein Fauxpas kurz vor Schluss
Einen kleinen Aufreger gibts kurz vor Schluss, noch bevor das olympische Feuer entfacht wird: Beim festlichen Akt vor dem Eiffelturm wird auch die olympische Flagge noch gehisst – allerdings falsch rum! Der blaue, der schwarze und der rote Ring müssten eigentlich oben sein.
Es sollte nur ein kleiner Fauxpas in einem sonst gelungenen Schlussbouquet sein, bei dem das Comeback der kanadischen Sängerin Céline Dion noch mal für ein ganz grosses Highlight sorgt. Ab jetzt sind die Athletinnen und Athleten für das Spektakel zuständig.
Hier gibts den Ticker zur Eröffnungsfeier zum Nachlesen:
Der Vorhang fällt. Das wars mit dieser vierstündigen, bombastischen Eröffnungsfeier.
Und jetzt der Schluss-Knaller. Céline Dion auf dem Eiffelturm! Sie singt die «Hymne à l'amour» von Édith Piaf. Es ist der erste grosse Auftritt der am Stiff-Person-Syndrom erkrankten Kanadierin seit 2020.
23.22 Uhr. Das Feuer brennt. Und erhebt sich mittels Ballon in die Lüfte.
So, gleich wird das olympische Feuer in Paris von Marie-José Perec (Leichtathletik) und Teddy Riner (Judo) entzündet.
Mauresmo reicht die Fackel weiter an Tony Parker (Basketball). Gemeinsam läuft das Duo Richtung Louvre, wo weitere Sport-Grössen dazustossen.
Amélie Mauresmo (Tennis) hat die Fackel respektive das olympische Feuer übernommen. Es geht zu Fuss weiter.
Bei Nadal und Williams im Boot sind auch Kunstturnlegende Nadia Comaneci und das ehemalige Leichtathletik-Ass Carl Lewis. Alle sind sie total durchnässt.
Nadal und die Fackel befinden sich mittlerweile auf der Seine. Im Boot sitzt auch Tennis-Gigantin Serena Williams, die soeben die Fackel übernommen hat.
Alle Augen sind auf den Eiffelturm gerichtet. Was für eine spektakuläre Lasershow.
Zidane überreicht die Fackel dem spanischen Tennis-Superstar Rafael Nadal, der in Frankreich wegen seiner 14 Roland-Garros-Siege natürlich kein Unbekannter ist.