Die Sportwelt zu Gast in der Schweiz. Zuletzt haben wir es - man kanns nicht anders sagen - mit Anlauf vermasselt. Das Stimmvolk hat alle olympischen Bemühungen in der Schweiz bachab geschickt. Die Projekte waren den Schweizerinnen zu gross, unsere Strassen zu eng, die Ambitionen zu hoch. Das sollen doch andere machen.
Aber eben: Die wollten zuletzt auch nicht mehr. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) rief «Freiwillige vor!» und die Welt ging in Deckung. Ohne Milliarden-Investitionen in die Infrastruktur war an Spiele nicht zu denken. Der olympische Grössenwahn hatte abschreckende Wirkung.
Nun wurde es offenbar so schwierig, Austragungsorte für Winterspiele zu finden, dass das IOC heute aus seiner Sicht geeignete Länder aktiv zu überzeugen versucht. Eine gute Ausgangslage für Verhandlungen. Der Dachverband ist unter Zugzwang, hat aktiv bei der Schweiz angeklopft.
Unsere Antwort? Ein verhaltenes «Ja, dänn halt», wir prüfens. Wir zieren uns. Verständlich. Swiss Olympic wird sich zuerst davon überzeugen wollen, dass ein Weg der Vernunft auch wirklich eine ernsthafte Option ist. Kleckern statt Klotzen. Klein und fein, statt zelebrierter Gigantismus.
Stellt euch vor: Die Sportwelt zu Gast in der Schweiz. Wenn das IOC entsprechende Garantien abgibt, dass es vernünftig geht, sollte Swiss Olympic eine Kandidatur unbedingt ins Auge fassen. Ein nachhaltiges Festli des Wintersports und die Schweiz mittendrin. Wir müssten uns auch so noch zur Decke strecken, klar. Aber: Wie toll wär das. Denken wir gross!