Nino Schurter
«Silber brauche ich nicht»

Nino Schurter hat (fast) alles gewonnen. Am Sonntag winkt Olympia-Gold.
Publiziert: 18.08.2016 um 13:06 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:23 Uhr
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Die Marschrichtung bei Nino Schurter ist klar: Nur die Goldmedaille zählt.
Foto: Benjamin Soland
Simon Häring aus Rio de Janeiro

Fünf Mal Weltmeister, vier Mal Gesamtweltcup-Sieger, Bronze bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 und Silber vier Jahre später in London. Das Palmarès von Nino Schurter (30) ist eindrücklich. Nur dieser eine Sieg fehlt noch: Olympia-Gold. «Eine zweite silberne oder bronzene brauche ich nicht. Ich will Gold und gehe mit diesem Ziel ins Rennen.»

Am Mittwoch trainierten er und seine Teamkollegen erstmals auf der Olympia-Strecke. Sie liegt ihm: im letzten Oktober gewann er den Testevent, obwohl er ohne grosse Ambitionen an den Start gegangen war. «Das ist sicher ein Vorteil. Ich weiss, was mich erwartet.» Es ist ein schnelles Rennen auf einer künstlich angelegten Strecke. Das ist selten.

Vor acht Jahren war er der jüngste Schweizer. Erst seit einem Jahr Profi. Vier Jahre später gehörte er bereits zu den Favoriten. Diesmal ist er der Top-Favorit. Herausgefordert von Dauerrivale Julien Absalon (36), dem Olympia-Sieger von 2004 und 2008, sowie dem Tschechen Jaroslav Kulhavy (31), der Schurter in London im Schlussspurt Gold noch abjagte.

Damals habe er zu viel Energie darauf verschwendet, das Rennen unter Kontrolle zu halten. Das soll ihm diesmal nicht passieren. «Ich habe jetzt auch eine gewisse Gelassenheit und Ruhe. Ich nehme es, wie es kommt und habe alles unternommen, was ich unternehmen konnte.» Alles andere liege nicht mehr in seiner Hand. Es brauche eben auch Glück.

Als stärkste Konkurrenten im Kampf um die Gold-Medaille sieht Schurter erneut Absalon und Kulhavy, seine ewigen Rivalen. Der Bündner nennt aber auch den Franzosen Viktor Koretzky (21). «Primär konzentriere ich mich aber auf mein Rennen. Mir ist es egal, gegen wen ich um den Sieg fahre. Ich hoffe einfach, dass ich um Gold kämpfen kann», sagt Schurter.

Wenig traut er hingegen dem Klassiker-Spezialisten Peter Sagan zu. Der Slowake war bereits nach dem ersten Trainingstag bei der Sanität. «Er ist sicher einer der talentiertesten Velofahrer der Welt. Aber ich glaube nicht, dass er diesen Rhythmuswechsel so schnell schafft. Wenn es gut läuft, schafft er es vielleicht in die Top Ten», urteilt Schurter.

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