Neff mit Rückenschmerzen auf Rang 6
«Ich weiss nicht, woran es gelegen hat»

Welch ein Drama! Mountainbikerin Jolanda Neff (23) gelingt das Olympia-Rennen in Rio nicht nach Wunsch. Die Gold-Favoritin leidet an Rückenschmerzen und muss sich mit Rang 6 begnügen.
Publiziert: 20.08.2016 um 19:03 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:40 Uhr
1/11
Die Schwedin Jenny Rissveds in einer felsigen Passage.
Foto: REUTERS
Marc Ribolla

WIeder ist es der verflixte Rücken, der Jolanda Neff in einem wichtigen Wettkampf das Rennen versaut. Wie schon an der WM im Juni in Tschechien (Rang 8) setzen während des Olympia-Rennens plötzlich die Schmerzen ein. Die 23-Jährige hat keine Chance mehr, im Kampf um die Medaillen mit zufahren.

Mitte der dritten Runde beginnt das Drama an der Spitze mit dem Trio Jolanda Neff, Jenny Rissveds (Schweden) und Maja Wloszczowska (Polen). Im Aufstieg muss Jolanda innert Kürze ihre Konkurrentinnen ziehen lassen, verliert auf wenigen Metern fast eine halbe Minute.

Die zweifache Gesamtweltcupsiegerin Neff fällt Rang um Rang zurück, immer wieder richtet sie sich auf, dehnt ihren Rücken. Trotzdem beisst sie sich ins Ziel auf Rang sechs mit 2:28 Minuten Rückstand auf Platz eins. Chapeau! Für Neff ist es nach Rang acht im Strassenrennen das zweite Rio-Diplom.

Dabei sieht es in der ersten Hälfte auf der schnellen, komplett künstlichen Strecke im Deodoro-Park blendend aus für eine Medaille. Die Schweizer Teamtaktik mit einem Blitzstart von Linda Indergand geht auf. Die Urnerin macht den Tempohasen und setzt die Pace für Neff. Indergand fällt dann zurück und erobert als Achte mit einer tollen Leistung ein Diplom.

Olympiasiegerin wird U23-Weltmeisterin Rissveds, die sich mit 37 Sekunden Vorsprung auf Wlosczowska durchsetzt. Bronze erobert im Endspurt die Kanadierin Catharine Pendrel.

Ein Teil des Gold-Triumphs bleibt übrigens auch in der Schweiz. Rissveds ist Teil des Teams von Thomas Frischknecht und weilt öfters im Training bei ihn zuhause.

Jolanda Neff meint nach dem Rennen: «Es war nicht das, was ich wollte. Wenn ich fahre wie sonst, bin ich auf einem anderen Rang. Es lag nicht mehr drin heute. Ich weiss auch nicht genau, woran es lag. Ich habe den Rücken schon gespürt. Aber ich weiss nicht, was ich anders hätte machen sollen.»

Linda Indergand sagt nach ihrem Rang acht: «Man darf sich vom schnellen Start nicht täuschen lassen. Ich konnte mein Tempo fahren. In der zweiten Hälfte haben die anderen aufgedreht. Ich bin sehr zufrieden.»

Damit bleibt Barbara Blatter (Silber in Sydney 2000) weiter die einzige Schweizer Olympia-Medaillen-Gewinnerin bei den Frauen. Am Sonntag gibts im Rennen der Männer eine weitere Schweizer Medaillen-Chance. Nino Schurter, Mathias Flückiger und Lars Forster gehen ab 17.30 Uhr (MESZ) an den Start.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?