Mit Perret/Rios in Gangneung
Silber-Curler erkunden die südkoreanische Nacht

Sie holten zusammen Olympia-Silber, nun gehen Martin Rios und Jenny Perret vorerst getrennte Wege. BLICK begleitete die Curler an ihrem letzten gemeinsamen Abend in Südkorea.
Publiziert: 20.02.2018 um 19:07 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:30 Uhr
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BLICK erkundet mit unserem Silber-Duo Perret/Rios das Nachtleben von Gangneung.
Foto: Sven Thomann|Blicksport
Emanuel Gisi (Text) und Sven Thomann (Fotos)

Neujahrsabend in Gangneung. Es ist ruhig auf den Strassen der koreanischen 230’000-Einwohner-Stadt. Vor allem junge Leute sind unterwegs. Sie treffen sich in Spielhallen oder beim Billard.

Mittendrin: Die Schweizer Silber-Curler Jenny Perret (26) und Martin Rios (36). Die Bielerin und der Glarner haben die erste Medaille für die Schweiz gewonnen. Einst ein Liebespaar, heute noch sportlich ein Duo, gehen sie für die nächsten Tage getrennte Wege: Perret bleibt als Ersatzfrau des Curling-Teams von Silvana Tirinzoni in Südkorea, Rios fliegt am nächsten Tag nach Hause.

Als BLICK ihm eröffnet, dass er in der gleichen Maschine heimfliegt wie Ski-Star Beat Feuz, strahlt er. Und scherzt: «Vielleicht muss ich meinen Business-Class-Sitz jetzt doch noch einmal zurückfordern. Ich habe für den Rückflug ein Upgrade bekommen, aber das habe ich meinem Trainer versprochen. Der kann den bequemen Sitz besser brauchen als ich.»

Ein Flug mit Feuz habe aber auch andere Vorteile. «Dann lasse ich ihn in Zürich vorausgehen und schleiche mich dahinter raus», sagt Rios und beisst in ein Stück frittierten Fisch, den er an der Strassenecke gekauft hat. Den Trubel, den Olympia-Silber ausgelöst habe, «den brauche ich nicht unbedingt.»

Die Pläne des Verbands-Nachwuchstrainers nach der Landung: Erst mit den Kollegen in der Heimat auf die Medaille anstossen. Und am nächsten Tag seinen Junioren im Schweizermeisterschafts-Final zuschauen. «Ich werde ein bisschen nach Spielbeginn in die Halle kommen», sagt Rios. «Es soll um sie gehen, nicht um mich.»

Der Wirbel der letzten Wochen um die harschen Töne, die sie auf dem Eis anschlagen, hat die beiden Schweizer überrascht. «Es amüsiert mich, dass wir Silber holen und alle reden nur darüber, wie wir im Spiel miteinander umgehen», sagt Jenny Perret.

Wie es mit den beiden nun weitergeht? Völlig offen. «Wir machen uns unsere Gedanken», sagt Perret. Rios: «Wenn wir weitermachen, dann zu hundert Prozent. Dann kann das Ziel nur Olympia-Gold 2022 sein.»

Olympia-Ticker

Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.

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