Zu den Gewinnern gehörten nur die beiden Reporter-Duos mit ihren Experten. Oliver Polzer und Hans Knauss bei den Männern sowie Ernst Hausleitner und Alexandra Meissnitzer bei den Frauen. Im Gegensatz zu früher sassen jedoch alle vier mit dem olympischen Geist vor dem Mikrofon. Motto: Die Sieger in den Himmel loben, damit die eigenen (bescheidenen) Leistungen fast wieder weltlich dastehen.
Das sympathische Podest-Trio
«Mit Svindal, Jansrud und Feuz haben die drei besten Abfahrer die Medaillen erobert. Sie dominieren diesen Sport», sagte Polzer. «Diese langgezogenen Kurven sind für unsere Fahrer einfach nicht geschaffen», sagte Knauss und erklärte das Spitzentrio mit seinem Lieblingswort: «Was für sympathische Stars.»
Um 5.05 Uhr dann der ORF-Weckruf an die Nation: «Wer jetzt noch schläft ist selber schuld. Denn jetzt kommen drei Österreicher hintereinander.» Wenig später: «Mein Gott, schade, das wird nichts, aus und vorbei, heute entscheiden Kleinigkeiten.» Fünf Minuten Trauerreden, aber zum Glück wenig Ausreden. Später im Studio spricht Rainer Pariasek von einer historischen Pleite: «Unser schlechtestes Abfahrts-Ergebnis seit 1960 in Squaw Valley.»
Abfahrts-Pleite: 7, 9, 11 und 12
Polzer regte sich nicht über die Austria-Ränge 7 (Kriechmayr), 9 (Mayer), 11 (Franz) und 12 (Reichelt) auf – sondern über die Stimmung im Zielraum: «Leere Tribünen, in Europa undenkbar. Da muss man sich bei Olympia schon Gedanken machen. Hier hats soviele Leute wie in Kitzbühel beim ersten Training.»
Auch Hausleitner ging die fehlende Stimmung beim Riesenslalom auf den Sack – mit einer Ausnahme: «Der Lärm kommt leider nur von Nordkorea, die mit ihren Cheerleaders auf den Tribünen sitzen. Sonst ist die Stimmung lau. Bitte überstimmt die Nordkoreaner… Ich will das nicht ins Lächerliche ziehen.»
Was soll das mit Kim Jong-un?
Aber genau das tat Hausleitner, als er noch den Polit-Hammer auspackte: «Vielleicht haben diese Frauen bald ein Bewerbungsgespräch bei Kim Jong-un. Aber das ist wohl selten angenehm!» Solche Worte wollen die TV-Nachtvögel nicht hören, oder? Hausleitner im zweiten Lauf: «Wo sind eigentlich die nordkoreanischen Cheerleaders? Vielleicht weiss man in Nordkorea nicht, dass ein Riesenslalom zwei Läufe hat.»
Der tätowierte Oberarm…
Auch Hausleitner versuchte um 06.25 Uhr seine ORF-Fans noch einmal zu motivieren, als Stephanie Brunner (9. nach dem ersten Lauf) am Start stand: «Jetzt gehts los. Stephanie mit dem grossen tätowierten Löwen am Oberarm ist unterwegs.» Sekunden später: «Volles Risiko – und Sturz!» Das andere Trio stürzte auf den Rängen 12 (Veith), 17 (Haaser) und 24 (Schild) brutal ab.
Das silberne Schnitzel…
Dafür fand Hausleitner für die überraschende Zweite aus Norwegen, Ragnhild Mowinckel, eine Erklärung: «Sie war gestern im Austria-Haus – und hat dort mit einem Schnitzel die nötige Power geholt.» Als die nach dem ersten Lauf führende Manuela Mölgg (34) auf Rang acht abstürzte und heulte, sagte Hausleitner: «Da weinen wir eine Träne mit!»
Dank Feuz steht es 1:1…
So steht es dank Feuz, der die Schweiz vor einer dunklen Nacht rettet, im grossen Ski-Duell nach Medaillen 1:1 – total liegt unser Lieblings-Nachbar jetzt bereits mit 6:2 vorne. Und wir freuen uns schon auf die nächste Nacht mit dem Super-G bei den Männern und dem Slalom bei den Frauen.
Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.
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