Medaillen für Ruefer und Thurnheer
So gut schlagen sich die SRF-Kommentatoren bei Olympia

Die Schweiz, Österreich und Deutschland warten in Rio nach drei Tagen auf Edelmetall. Auch im harten TV-Dreikampf SRF gegen ORF und ARD/ZDF gibt es noch keinen Sieger.
Publiziert: 09.08.2016 um 13:56 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 10:10 Uhr
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Sascha Ruefer überträgt die tolle Stimmung beim Beach Volleyball in die Stuben.
Foto: Toto Marti
Roger Benoit

Wer Olympia total schaut, muss entweder Urlaub haben oder krank im Bett liegen. Jeden Tag bis zu 14 Stunden Live-Reportagen vom Zuckerhut. Ein Wahnsinn. Und wer nicht dauernd zwischen den drei deutschsprachigen Kanälen zappt, kann etwas Wichtiges verpassen.

Bevor die Leichtathletik losgeht, stehen vor allem der Turnsport und Beach Volleyball an der Copacabana im Mittelpunkt. Und da ist die Schweiz mit den Routiniers Beni Thurnheer und Sascha Ruefer – im Vergleich mit der Konkurrenz – super dabei.

Wenn Ruefer ins Strand-Stadion kommt, dann hat er wohl schon etwas weissen Sand als Stimulanz geschluckt. Seine Stimme überschlägt sich fast bei jedem Ballwechsel. Er überträgt die Stimmung in die guten Stuben. Bei Olympia ist solches patriotisches Geschrei am Mikrofon erlaubt.

Tollhaus Beach Volleyball

«Holt euch das Ding. Ja, ja, ja. Wir atmen durch, Martin Lagica und ich», sagte Ruefer nach dem dramatischen Schweizer Frauen-Sieg von Isabelle Forrer und Anouk Verge-Depre gegen Australien. Im Tiebreak musste unser Duo vier Matchbälle abwehren. Ruefer: «Jetzt ist natürlich wieder alles möglich. Wir wollen noch lange in dieses sensationelle Stadion kommen!»

Beim ORF hat Ruefer mit Boris Kastner-Jirka grosse Konkurrenz im Sand. Auch er flippt bei Austria-Erfolgen aus. Wie beim Schock-Sieg von Doppler/Horst gegen die als Nummer 1 gesetzten Brasilianer Allison/Bruno.

 «Liebe Freunde, ich muss nicht cool bleiben, ich bin aufgeregt. Das kann ich ruhig zugeben. Schicken Sie uns bitte von daheim alle Energien nach Rio. Wir wollen diese rotweissroten Tage noch lange geniessen.»

Im Kunstturnen erlebt Beni Thurnheer auch in der Pension noch Sternstunden. Er ist seit Jahren am Boden und an den Ringen zum Experten geworden – und zur Not ist da mit Roman Schweizer ein ebenfalls angenehmer Fachmann zur Stelle. Ein Duo, das sehr gut harmoniert und uns den elektrisierenden Team-Wettkampf der Männer voll miterleben liess.

Auch der Humor kam nicht zu kurz. Beni: «Dieser Wettkampf, der steht still, wenn das Kampfgericht es will. Läuft da ein Krimi? Nein, es ist nur das lange Warten auf eine kleine Note…»

Ohrfeige für das IOC

Im Namen der grossen Sportgemeinde: Ein Dank an Japan, dass es Russland im Finale noch das Turn-Gold wegschnappte. Die Dopingvorwürfe holen sie an allen Sportstätten, wo sie in Brasilien starten dürfen, ein. Einige Zeitungen streichen jetzt beim Medaillenspiegel sogar die Russen raus.

Da waren die Chefs der Paralympics (im Gegensatz zum IOC) nach der Aufdeckung des Staats-Dopings cleverer. Sie schlossen alle Russen für die Rio-Spiele im September aus (BLICK berichtete).

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